T-Systems will mit neuen Strukturen ins Jahr 2011 starten. T-Systems-Chef Reinhard Clemens will die Großkundensparte der Telekom auf die drei Bereiche Vertrieb, Produktion und Service ausrichten. Dadurch soll die Marge von derzeit 3,3 Prozent steigen.
Zwar hat der IT-Dienstleister T-Systems die Zeit als Krisensparte der Telekom hinter sich, dennoch bleibt die Geschäftskundensparte der Telekom mit einer Marge von 3,3, Prozent hinter dem Branchendurchschnitt von sechs bis sieben Prozent zurück. T-Systems-Chef Reinhard Clemens will den Dienstleister deswegen jetzt einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge zum zweiten Mal umbauen. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Bereichen Vertrieb und Produktion soll es ab 1. Januar einen eigenen Servicebereich geben. Die bisherige Sparte Systemintegration geht künftig in den drei Geschäftsbereichen auf. Damit sollen Überschneidungen in den Aufgaben der rund 45.000 Mitarbeiter vermieden werden. Entlassungen soll es durch die Umstrukturierung offenbar nicht geben. Ein T-Systems-Sprecher hat die Umbaupläne bestätigt.
Künftig will Clemens die meisten T-Systems-Kunden aus einem Art Baukasten bedienen, der aus 65 Produktbausteinen besteht. Das Angebot wird vom E-Mail-System über die Erfassung von Umsatzdaten aus verschiedenen Filialen einer Ladenkette bis zur elektronischen Aktenverwaltung reichen. Alle Bausteine sollen miteinander kombinierbar sein, viele werden Kunden auch über das Internet beziehen können.
Der Umbau hat auch personelle Konsequenzen. Leiter der neuen Service-Sparte wird Olaf Heyden, der bereits der Geschäftsführung von T-Systems angehört. Die Verantwortung für den Bereich Produktion übernimmt T-Systems Geschäftsführer Ferri Abolhassan. Für die Vertriebssparte ist derzeit T-Systems-Chef Clemens selbst zuständig, da der langjährige Vertriebschef Joachim Langmack vor einigen Wochen überraschend entlassen wurde. Grund für den Schritt soll eine Pflichtverletzung gewesen sein.
Der IT-Dienstleister T-Systems galt lange als Krisensparte innerhalb des Telekom-Konzerns. Vorstand Reinhard Clemens, der 2007 das Ruder bei der Telekm-Tochter übernommen hat, gelang es jedoch, den Dienstleister mit einigen Großprojekten auf Wachstumskurs zurückzuführen. Telekomchef René Obermann hat den Dienstleister deswegen zuletzt zu einem Kernbestandteil der Telekomstrategie gemacht.