Die Telekom-Tochter T-Systems plant den Abbau von rund 6.000 Stellen, die meisten davon in Deutschland. Mit dem Ausbau von Cloud-Services will T-Systems aus den roten Zahlen kommen.
Mit Stellenstreichungen und einer stärkeren Ausrichtung auf Cloud-Dienste und entsprechende digitale Plattformen will T-System-Chef Reinhard Clemens die IT-Tochter der Telekom wieder in die Gewinnzone führen. Dem »Handelsblatt« zufolge sollen bei T-Systems in den kommenden Jahren 6.000 Stellen wegfallen oder Teile davon verlagert werden. Von dem Umbau wären insbesondere die Beschäftigten in Deutschland betroffen. T-Systems beschäftigt hierzulande rund 29.000 Mitarbeiter, weltweit sind es über 52.000 Beschäftigte. Allein 4.000 bis 6.000 Arbeitsplätze könnten in Deutschland wegfallen. Entsprechende Pläne will der Vorstand von T-Systems am Donnerstag nächster Woche dem Aufsichtsrat präsentieren.
Die Gewerkschaft Verdi geht von einem Abbau von 8.000 Stellen aus und warnte, dass die Telekom erstmals in ihrer Geschichte auch betriebsbedingte Kündigungen aussprechen könnte. Lothar Schröder, Verdi-Bundesvorstand und Telekom-Aufsichtsrat-Vize, kündigte Widerstand gegen die Umbaupläne an. »Wenn das so ist, machen wir das nicht mit«, zitiert das »Handelsblatt« den Arbeitnehmer-Vertreter im Telekom-Aufsichtsrat.
T-Systems ist ein Schwergewicht im deutschen IT-Dienstleistungsgeschäft. Die IT-Großkundensparte der Telekom setzte 2012 rund zehn Milliarden Euro um und verbuchte einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 307 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten 2013 stand ein Verlust von 194 Millionen Euro in den Büchern, der Umsatz ging um 4,3 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zurück. Auch im Ausland plant T-Systems-Chef Clemens Einschnitte: Das Geschäfts in Spanien soll Medienberichten zufolge verkauft, die Landesgesellschaft in Frankreich kleiner werden.
Vom Geschäft mit Cloud-Services verspricht sich T-Systems zweistellige Margen. IT-Outsourcing, eines der größten Geschäftsfelder bei T-Systems, bleibt aber weiter eine tragende Säule. Offiziell will sich T-Systems zu den Umbauplänen nicht äußern. Ein Dementi zu den Entlassungen seitens der Pressestelle gab es aber auch nicht.