Auflagen missachtet?

Tesla-Chef Musk verärgert US-Börsenaufsicht

26. Februar 2019, 16:08 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Musk giftet gegen die SEC

Doch die SEC beeindruckt das wenig. Es gebe keine »vorab genehmigte schriftliche Kommunikation« vom 30. Januar, die behauptet, dass »Tesla rund 500.000 Autos im Jahr 2019 baut«. Tatsächlich hatte das Unternehmen im Brief an die Aktionäre die Zahl 400.000 als Auslieferungsziel für das laufende Jahr genannt. Damit sei der Tweet nicht nur unabgesprochen, sondern auch inhaltlich falsch gewesen, schlussfolgert die SEC. Dies sei ein klarer Verstoß gegen die Regeln.

Dass Musk überhaupt so mit der Behörde im Clinch liegt, hat er sich selbst eingebrockt. Im August hatte der Tesla-Chef getwittert, sein Unternehmen zum Aktienkurs von 420 Dollar privatisieren, also von der Börse nehmen zu wollen. Die teure Finanzierung dieses Vorhabens sei »gesichert«. Damit schob Musk den Aktienkurs zunächst kräftig an, doch die Behauptung entpuppte sich laut SEC als haltlos. Es folgte eine Klage der Aufsicht wegen Marktmanipulation.

Zwar einigten sich der Tesla-Chef und die SEC auf einen Vergleich, der Musk neben Geldstrafen und den Auflagen zur Kommunikation mit Anlegern auch zwang, den Vorsitz im dem Vorstand übergeordneten Verwaltungsrat abzugeben. Doch Musk stichelte munter weiter gegen die Aufsicht, was kaum zur Entspannung des Verhältnisses beigetragen haben dürfte. »Ich möchte ganz klar sagen: Ich respektiere die SEC nicht«, erklärte Musk in einem Interview. Er habe sich nur »aus Respekt vor dem Rechtssystem« ihren Forderungen gebeugt.

Musk bezeichnete die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) zudem sarkastisch als »Shortseller Enrichment Commission« (Shortseller-Bereicherungs-Agentur). Shortseller sind Investoren, die durch Leerverkäufe auf fallende Kurse setzen. Sie verdienen daran, wenn die Aktien sinken. Am Dienstag legte der Tesla-Chef erneut bei Twitter nach und klagte gegenüber einem anderen Nutzer, etwas sei »kaputt mit der Aufsichtsführung der SEC«. Welche Konsequenzen Musk nun drohen, ist schwer einzuschätzen. Auf jeden Fall könnten auf den viel beschäftigten Unternehmer lästige Gerichtstermine zukommen.


  1. Tesla-Chef Musk verärgert US-Börsenaufsicht
  2. Musk giftet gegen die SEC

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Tesla CRM Software GmbH

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Matchmaker+