Backup-Software für Virtual Machines

Test: Vranger-Professional 3.2

12. März 2008, 6:00 Uhr |

Vizioncores »vRanger Professional« befreit Virtual-Machine-Backups von der Last und spart dadurch in ESX-Clustern Zeit und Rechenleistung.

Vizioncores Vranger-Professional 3.2 ist ein Backup- und Restore-Produkt für Vmware-Installationen, das Enterprise-Backup-Systeme ergänzt.

Die Software beschleunigt Backup und Restore und bietet einige zusätzliche Features: Scheduling, Berichterstellung, Restores auf Dateiebene sowie eine Auswahl von Speicherzielen, darunter NTFS, Linux oder Vmwares VMFS-Format.

Normalerweise erfordern Backup- und Restore-Produkte einen Agenten pro VM. Vranger-Pro schaltet sich aber zwischen virtuelle Maschinen und die Backup-Infrastruktur und befreit die VMs von der Last zusätzlicher Agenten.

Auf Vmware-Umgebungen zugeschnitten

Die Software wurde für Vmwares ESX- und Virtual-Consolidated-Backup-Produkte (VCB) entwickelt. Zum Einsatz gelangen auch weiterhin die existierenden Backup-Produkte für vollständige, inkrementelle und differenzielle Backups.

Vizioncore sagt, das Produkt sei reif für den Enterprise-Einsatz. Tatsächlich arbeitet es wie versprochen, aber die Managementschnittstelle ist noch nicht ganz fit für große Organisationen. Ihr fehlt beispielsweise Flexibilität beim Scheduling und der Organisation von Backups. Das könnte IT-Abteilungen, die mit vielen VMs arbeiten, hindern.

Das Produkt nutzt Vmwares VCB, den Backup-Enabler für ESX, um seine Backup-Aufgaben zu erledigen, indem es anderen Applikationen Zugriff auf VMs erlaubt. Gemeinsam schieben Vranger und VCB die Backups auf einen Proxy-Server außerhalb des ESX-Clusters. Das befreit Ressourcen auf Produktionsservern, die sonst für Agenten und die Speicherung von Schnappschüssen genutzt würden.

Ein I/O-Intercept genannter Prozess komprimiert die eintreffenden Daten im Arbeitsspeicher und schreibt sie geradewegs in den Speicherstandort. Temporären Speicherplatz auf dem Proxy-Server nutzt der Prozess dabei nicht. Der Proxy trägt die Last des Backups und entlastet ESX-Hosts.

VCB bildet die Grundlage

Vranger stützt sich für die Interaktion mit Ziel-VMs auf VCB. Außerdem nutzt es die vorhandene Virtual-Center-Implementation zur Sammlung von Informationen über den ESX-Cluster und die VMs.

Zunächst ist ein physischer Server der Organisation als VCB-Proxy-Server zu bestimmen. Auf diese Maschine installiert der Administrator Vmwares VCB-Client und Vranger – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Jeder ESX-Server im Cluster muss bestätigen, dass VCB lizenziert und eingeschaltet ist.

Die Vorgehensweise im Inneren

Die Vranger-Software sichert zu NTFS, Linux und Vmwares VMFS. Die Sicherung zu einer von ESX-Cluster-Hosts gemeinsam benutzten VMFS-LUN hat einen entscheidenden Vorteil: Die Virtual-Machine-Backups existieren in dem Dateisystem, welches sie auch zur Verfügung stellen kann.

Das gibt dem Administrator die Option, zu einem ESX-Cluster-Datencenter zu sichern, das sich außerhalb des Standorts befindet. Er könnte dann eine »neue« VM erzeugen, auf das neu erstellte Backup-Image verweisen und die Maschine starten.

Das ist allerdings nicht optimal, wenn der Verwalter die Backups zu einem Enterprise-Storage-Management-System übertragen will. Die beiden anderen Optionen, Linux und NTFS, sind besser, wenn die Backups vom Proxy auf Band oder Platte geschoben werden sollen.

Arbeitsablauf vorgegeben

Die Schnittstelle von Vranger führt den Nutzer durch die Backup-Auswahl, das -Ziel und die -Optionen – in dieser Reihenfolge. Das ist zwar intuitiv, zwingt dem Anwender aber einen definierten Arbeitsfluss auf.

Für Organisationen, die einen Cluster mit mehreren Hundert VMs haben, ist das nicht unbedingt ideal. Umgekehrt könnte die Operation besser sein: Einstellungen festlegen, das permanente Backup-Ziel einstellen und die Maschinen auswählen.

Die Backup-Einstellungen von Vranger sind leider nur während der aktuellen Applikationssitzung gültig. Und sobald der Administrator ein Backup geplant hat, kann er sich diesen Schedule innerhalb der Applikation nicht mehr ansehen.

In den Backup-Tests arbeitete Vranger unglaublich schnell – schade, dass die Schnittstelle nicht mehr zu bieten hat, aber das kann der Hersteller ja ändern.


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