In Start-ups ist es üblich, Mitarbeitern Aktien zu geben. Beim Börsengang kann das die Bilanz erheblich belasten. Das erlebte gerade Uber mit einem atemberaubenden Quartalsverlust von 5,2 Milliarden Dollar. Zudem wuchs aber auch das Kerngeschäft nur langsam.
Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat sein erstes Quartal an der Börse mit einem riesigen Verlust von 5,2 Milliarden Dollar abgeschlossen. Den Löwenanteil dazu trug die in Start-ups übliche Praxis bei, Mitarbeiter mit Aktien zu bezahlen. Allein auf diese mit dem Börsengang verbuchte Aktienvergütung entfielen 3,9 Milliarden Dollar der roten Zahlen.
Der Verlust kam nicht überraschend: Analysten hatten mit einem Minus in dieser Größenordnung gerechnet. Zugleich gab es aber auch ein überraschendes Alarmsignal aus dem Kerngeschäft: Der Umsatz mit Fahrdiensten wuchs im Jahresvergleich lediglich um zwei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Dollar. Das war mit ein Grund für eine negative Reaktion an der Börse. Die Uber-Aktie verlor im vorbörslichen Handel am Freitag zeitweise mehr als acht Prozent.
Ein Lichtblick war das Geschäft mit der Essenszustellung. Die Erlöse bei Uber Eats sprangen im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 595 Millionen Dollar hoch. Doch die Zahlen offenbarten auch, dass Uber bei vielen Fahrten draufzahlt. Zieht man die Zahlungen an Zusteller ab, bleiben noch 337 Millionen Dollar übrig - immer noch ein Plus von mehr als 50 Prozent im Jahresvergleich. Im Fahrdienstgeschäft legten die Erlöse nach Abzug der Zahlungen an Fahrer um vier Prozent auf rund 2,3 Milliarden Dollar zu.
Nordamerika bleibt der mit Abstand größte Markt für Uber: Der Umsatz in den USA und Kanada wuchs um 19 Prozent auf rund 1,78 Milliarden Dollar. In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika gab es ein Plus von 22 Prozent auf 502 Millionen Dollar. In Lateinamerika brachen die Erlöse unterdessen um fast ein Viertel auf 417 Millionen Dollar ein.