Es ist schon lange her, dass sich eine »Übernahme-Braut« von Cisco Systems derart widerspenstig zeigte wie Tandberg. Trotz verlängerter Angebotsfrist hat sich der Netzwerkhersteller nicht die erforderliche Zahl von Anteilen an der norwegischen Firma sichern können.
Pech für Cisco Systems: Der Netzwerk-Anbieter hat sich bis gestern (3. Dezember) die Kontrolle über 89 Prozent der Aktien von Tandberg gesichert. Das ist 1 Prozent weniger, als das norwegische Aktienrecht vorschreibt. Damit ist die Übernahme des Herstellers von Videokonferenz-Systemen eigentlich geplatzt – würde man Cisco beim Wort nehmen.
Denn noch im Novemberhatte hatte Cisco klar gemacht, dass das Unternehmen vom Kauf der norwegischen Firma Abstand nehmen werde, sollten sich die Tandberg-Aktionäre weiterhin bockig zeigen. Nun hat Cisco diesen Standpunkt revidiert: Man werde die Zustimmung der Aufsichtsbehörden zu dem Deal einholen, obwohl die 90-Prozent-Hürde nicht erreicht wurde.
Cisco baut darauf, dass im Lauf des Prüfverfahrens weitere Tandberg-Aktionäre dem Deal zustimmen und damit die Marke doch noch überschritten wird. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass der Kauf der norwegischen Firma in der ersten Hälfte 2010 abgeschlossen werden kann.