Sparprogramm greift

Umsatz bei SoftM weiter rückläufig

14. Mai 2010, 14:48 Uhr | Martin Fryba

Der 2009 erstmals rückläufige ERP-Markt bleibt für SoftM schwierig. Die Tochter des polnischen Konzerns Comarch setzt im ersten Quartal 2010 weniger um, konnte aber den Verlust deutlich senken.

Der Münchner ERP-Hersteller SoftM hat im ersten Quartal 2010 zwölf Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum und verbuchte einen Erlös von 8,8 Millionen Euro. Der Verkauf von Standardsoftware und Erlöse aus Wartungen gingen leicht um 0,1 Millionen Euro auf 4,2 Millionen Euro zurück. Ein deutliches Plus von 20 Prozent, allerdings auf niedrigem Umsatzniveau, konnte SoftM mit der Software Semiramis verbuchen, einer komplett Java-basierten ERPII-Lösung, die unter dem Brand der polnischen Muttergesellschaft Comarch verkauft wird. Aufgrund des Verkaufs vom Bereich Groupware sank der Umsatz mit Software von Drittanbietern, gab SoftM bekannt.

Wie schleppend das Geschäft mit dem Mittelstand ist, obwohl erste ermunternde Anzeichen für ein Ende der schweren Wirtschaftskrise auszumachen sind, zeigt das Geschäftsfeld Beratung und Integration von Standardsoftware: Der Umsatz in diesem Bereich ging bei SoftM um 19,5 Prozent auf 3,3 Millionen Euro zurück. Dazu trug aber auch bei, dass SoftM dieses Geschäft in einigen Auslandsmärkten abgab, bzw. einstellte.

Der Vertrieb von Hardware und Services in der SoftM-Sparte Systemintegration, hier trifft SoftM insbesondere als Reseller von IBM auf, sank im ersten Quartal 2010 ebenfalls, und zwar um 0,2 Millionen auf 1,3 Millionen Euro.

Der Verlust vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal 2010 betrug eine Million Euro nach einem Minus von 1,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. SoftM hatte im Sommer vergangenen Jahres ein Programm zur Kostensenkung aufgelegt, das nun Früchte trägt.

SoftM agiert in einem schwierigen Markt, obwohl insbesondere viele Firmen im Mittelstand ihre in die Jahre gekommenen ERP-Systeme dringend modernisieren müssten. Die Wirtschaftskrise hat viele Investitionsabsichten zunichte gemacht. 2009 musste der ERP-Markt in Deutschland sogar erstmals seit entsprechende Statistiken geführt werden ein Minus hinnehmen.

In diesem Jahr bleibt das Geschäft schwierig, eine Einschätzung fällt schwer, weshalb der SoftM-Vorstand keine Jahresprognose abgibt. SoftM versucht verstärkt Auslandsmärkte zu adressieren und mit Hilfe der polnischen Muttergesellschaft Comarch beispielsweise nach Osteuropa und China zu expandieren.


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