Open-Source-Software setzt sich in Unternehmen immer mehr durch. Allerdings müssen die IT-Verantwortlichen noch lernen, an die damit verbundenen Policies und Folgekosten zu denken. Das zumindest fordert Gartner.
Bereits 85 Prozent aller Unternehmen verwenden Open-Source-Software (OSS). Die restlichen 15 Prozent wollen binnen zwölf Monaten nachziehen, so eine Studie von Gartner.
Die Marktforscher betrachten es aber als Gefahr, dass 69 Prozent der Befragten keine Policy für die Evaluierung und Katalogisierung von OSS im Unternehmen haben: »Dass eine Sache umsonst ist, heißt noch lange nicht, dass keine Folgekosten entstehen können«, warnt Laurie Wurster, Research Director bei Gartner.
Die Firmen sollten Richtlinien für die Beschaffung von OSS festlegen, sich entscheiden, welche Anwendungen von OSS unterstützt werden und mögliche Konflikte in Bezug auf geistiges Eigentum identifizieren.
OSS wird in neuen Projekten gleichermaßen in unternehmenskritischen Bereichen und solchen eingesetzt, die weniger heikel sind. Zunehmend gibt es auch Projekte für Anwendungs-Software auf Basis von Open-Source, die kommerzielle Lösungen ablösen.
Ausgereifter ist OSS allerdings immer noch im Infrastruktur-Bereich, etwa als Server-Software (Linux) oder im Bereich Datenbanken (MySQL).
Die Hauptgründe, die IT-Leiter für OSS plädieren lassen, sind niedrigere Kosten, ein leichterer Einstieg in Software-Projekte und geringere Abhängigkeit von einem Anbieter. Das Haupthindernis ist dagegen die mangelhafte Überwachung und Einbindung in die Firmenpolitik, Stichwort Governance.