Industrie besorgt über Datenschnüffelei

Unverhoffte Werbung für deutsche Systemhäuser

15. Juli 2013, 13:52 Uhr | Martin Fryba
Cancom-Chef Klaus Weinmann: Weg vom Hardwarehandel, rein in die Cloud (Foto: Cancom)

Die Skandale um die staatlichen Überwachungssysteme nützen Cancom und Bechtle aus. Vordergründig geht es um Datenschutz. Im Hintergrund tragen die Wettbewerber aber einen verbalen Faustkampf aus.

Patriotische Töne schlagen beiden deutschen Systemhausriesen Bechtle und Cancom ein, wenn es darum geht, Kapital aus der Abhörpraxis ausländischer Geheimdienste zu schlagen. Dabei ist die Sorge deutscher Industriekunden vor Datenschnüffeleien und Wirtschaftsspionage, die deutsche Systemhäuser dieser Tage öfter zu hören bekommen, sicher nicht übertrieben. Beide IT-Dienstleister eint der Wunsch, dass ihre Kunden sichere und zuverlässige IT-Infrastrukturen nutzen können. Das ist aber auch schon der kleineste gemeinsame Nenner, auf die sich die Kontrahenten Bechtle und Cancom eigen können.

Kunden würden mit dem Thema IT-Sicherheit derzeit verstärkt auf Bechtle zukommen, sagte CEO Thomas Olemotz. Nach »Made in Germany« mache schon der Slogan »Hosted in Germany« die Runde, so Olemotz (CRN berichtete). Insbesondere bei Cloud-Computing spielt der Datenschutz eine zentrale Rolle. Während US-amerikanische IT-Konzerne, die weltweit verteilte Rechenzentren betreiben und dort auch Daten und Anwendungen deutscher Industriekunden verarbeiten, die Diskussion um weltweite Zugriffsrechte durch die amerikanische Geheimdienstbehörde NSA meiden, bringen sich Systemhäuser mit deutschem Firmensitz bei verunsicherten Industriekunden ins Spiel. Sie werben insbesondere für ihre Cloud-basierten Rechenzentrumsdienste und versprechen neben weiteren Vorteilen eine hohe Datensicherheit.


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  2. Wer die bessere Cloud hat

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