Algorithmen-TÜV reicht nicht

Verbraucherschützer fordern Transparenz bei KI

13. März 2018, 13:42 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Algorithmen als Betriebsgeheimnis

Unternehmen sehen allerdings die von ihnen eingesetzten Algorithmen in der Regel als Betriebsgeheimnis an. »Dabei muss es aber nicht darum gehen, das Heiligste vom Heiligsten offenzulegen«, sagte Zimmermann. Coca-Cola müsse auch nicht gezwungen werden, ihr Rezept zu veröffentlichen, um die Möglichkeit zu haben, das Getränk als nicht besonders gesund einzustufen.

In Deutschland sei die Debatte um künstliche Intelligenz noch immer von Angst getrieben, sagte Tanja Böhm, Leiterin der Hauptstadtrepräsentanz von Microsoft. Dabei habe sie ein enormes Potenzial für zahlreiche Lebens- und Arbeitsverhältnisse, sei es in der Gesundheitsversorgung, der Landwirtschaft oder beim Umweltschutz. Algorithmen könnten helfen, kreative, strategische und effizientere Entscheidungen zu treffen. Microsoft setze sich dafür ein, dass bereits bei der Entwicklung Aspekte der Fairness, des Datenschutzes, der Inklusion, Transparenz und Verantwortlichkeit berücksichtigt würden.

Die Idee eines Algorithmen-TÜVs war in der Diskussion, zu der das Wirtschaftsforum der SPD geladen hatte, schnell vom Tisch. Mit einem Siegel sei es nicht getan, sagte Zimmermann. Das würde die Menschen eher in einer »gefährlichen Sicherheit wiegen«. Der vzbv hatte vor wenigen Wochen ein solches Siege ins Gespräch gebracht. In der Diskussionsrunde rückte aber auch Verbandsvorsitzender Müller von der Idee ab. Es gehe um Kontrolle, Transparenz und Haftung, erklärte Müller.


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