Noch nie haben Verbraucher in Deutschland so viel Geld für Videospiele ausgegeben wie im abgelaufenen Jahr. Die Branche habe rund 700 Millionen Euro umgesetzt, berichtete das Marktforschungsunternehmen media control in Baden-Baden.
Das entspricht einem Plus von 25,5 Prozent. Der Aufschwung sei auf innovative Spielkonzepte und «erfolgreiche Erschließung neuer Zielgruppen» zurückzuführen, hieß es weiter. Gefragt war den Angaben zufolge vor allem Software für die neuesten Spielkonsolen etwa von Nintendo und Sony. Die Zahl der verkauften Spiele stieg im vergangenen Jahr um 18,6 Prozent auf 18,7 Millionen Stück.
»Diesen Aufschwung verdankt die Branche innovativen Spielkonzepten und der erfolgreichen Erschließung neuer Zielgruppen«, so Ulrike Altig, Geschäftsführerin von media control GfK. Gleichzeitig vergrößerte sich die Verkaufsmenge auf Basis des wöchentlichen Panelmarktes von media control GfK auf 18,7 Millionen Stück – ein Plus von 18,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
Altig weiter: »Profitieren konnte der Softwaremarkt besonders von der sehr guten Performance der Next-Generation-Konsolen.« So stieg der Software-Markanteil der Nintendo Wii an der Gesamtverkaufsmenge aller Spiele auf 16,0 Prozent. 2007 waren es noch 7,5 Prozent. Auf Sonys PlayStation 3 entfielen im Berichtszeitraum 12,5 Prozent aller Softwareabsätze. Die beiden stationären Konsolen stiegen zur Nummer drei und vier auf. Platz fünf ging mit 7,9 Prozent an die Xbox 360 von Microsoft. Neuer Software-Marktführer ist der Nintendo DS mit 6,6 Millionen verkauften Spielen beziehungsweise 35,0 Prozent Anteil.
Spielkonsolen und Fitness – eine früher eher undenkbare Verbindung – wird heute erfolgreich miteinander kombiniert. Mit "Wii Fit" landete ein neuartiges Konzept hinter dem Topseller »Mario Kart Wii« auf dem zweiten Platz der Verkaufsstatistik des vergangenen Jahres. »Videospielen ist endgültig der Sprung in die Wohnzimmer gelungen«, unterstreicht Ulrike Altig. Platz drei belegte »Dr. Kawashima: Mehr Gehirn-Jogging«. »Grand Theft Auto IV (GTA 4)«, das auf die Sieben raste, entstammt als einer von zwei Titeln der Top Ten nicht der Nintendo-Schmiede.
Bei den PC-Spielen gingen die drei Podestplätze an einen Rollenspielklassiker: »Wrath of the Lich King«, das neueste Add-on zu »World of Warcraft«, holte souverän Gold. Silber und Bronze sprangen für die Ur-Version »WoW« und »WoW – The Burning Crusade« heraus.