Auch kleine Systemhäuser können mit technischem Know-how und einer schlanken Organisation scheinbar übermächtigen Systemhausketten bei Großprojekten Paroli bieten, wie Alexander Wißfeld und sein Systemhaus Exo3 beweisen.
In Zeiten von hochskalierbaren Cloud-Lösungen und SaaS-Produkten, die zahlreiche Prozesse beim Kunden automatisieren und die out of the box funktionieren, verändern sich die Anforderungen an Systemhäuser. Technisches Know-how muss immer mehr Consultant- und Vertriebsanstrengungen weichen. Das Problem: Vertrauen Systemhäuser nur auf standardisierte Cloud-Lösungen, können sie sich nicht mehr von der Konkurrenz abheben und im Ernstfall Kunden verlieren. »Wenn du nur einen Standardsatz an Werkzeug hast, kannst du nicht die Bedürfnisse aller potenziellen Kunden befriedigen«, sagt Alexander Wißfeld vom Systemhaus Exo3 aus Mönchengladbach. Mit insgesamt acht Mitarbeitern erzielen er und sein Team seit Jahren Millionenumsätze, auch weil man sich eben nicht nur auf Standardlösungen verlässt, sondern sich auf individuelle Lösungen und Projekte spezialisiert hat.
»Cloud-Lösungen setzen wir nur dann ein, wenn sie für unsere Kunden in einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen«, so Wißfeld im Gespräch mit CRN. Für ihn sind beispielsweise mächtige Backup-Lösungen aus der Cloud für viele kleine Kunden zu mächtig. »Der Handwerker muss dann für Funktionen, die er eigentlich gar nicht benötigt, viel zu tief in die Tasche greifen.« Auf der anderen Seite verlangten große Kunden immer nach Individualität, die Standardprodukte einfach nicht liefern könnten. Unter den rund 80 Kunden von Exo3 sind auch große Unternehmen, beispielsweise ein Logistiker mit mehr als 2.800 Mitarbeiten allein in Deutschland, bei dem Wißfeld und seine Mitarbeiter den Third Level Support sicherstellen. »Du kannst dich auch als kleines Systemhaus bei lukrativen Großprojekten gegen die Großen durchsetzen, weil du keinen Wasserkopf bezahlen musst — immer vorausgesetzt natürlich, du hast dafür das technische Know-how.«