Studie der Experton Group

Virtualisierung steht noch am Anfang

15. April 2009, 9:04 Uhr |

Virtualisierung hat die Marktdurchdringung noch vor sich: Erst zwei Prozent der Server in Deutschland sind nach Zahlen der Experton Group virtualisiert. Zum Thema Green IT kann die Technologie einen Beitrag leisten. Stärker auf die Energiebilanz wirken sich allerdings Maßnahmen bei der Klimatechnik aus.

Mit Virtualisierung befasst sich die Branche seit einigen Jahren anhaltend und intensiv. Was die Marktdurchdringung angeht, so steht das Thema in Deutschland trotzdem noch fast am Anfang. Von den 3,26 Millionen Servern, die sich hierzulande im Einsatz befinden, sind erst 65.000 Rechner virtualisiert. Das entspricht einem Anteil von zwei Prozent. Diese Zahlen hat die Experton Group im Rahmen einer Studie ermittelt.

Auch wenn sich nicht alle Server für Virtualisierung eignen – nach Einschätzung der Experton Group kommt etwa die Hälfte in Frage –, bleibt ein immens großes Potenzial. »Wir erwarten ein extremes Wachstum«, sagt Andreas Zilch, Vorstand der Experton Group.

Immerhin verfügt schon mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen über Erfahrung mit der Technologie. 57 Prozent setzten Virtualisierungslösungen ein, primär mit dem Ziel, die Anzahl der physischen Server zu reduzieren. Weitere 16 Prozent planen den Einsatz für die Zukunft. In jedem Fall liegt darin eine Chance für den Channel, weil die meisten Anwender dabei Hilfe in Anspruch nehmen. 56 Prozent der Befragten arbeiten mit Dienstleistern zusammen. »Virtualisierungs- Projekte sind komplex und risikoreich«, erläutert Zilch. »Als Anwender benötigt man daher häufig externe Unterstützung.«

Was die eingesetzten Technologien angeht, so vertrauen 92 Prozent der von Experton befragten Anwender auf Marktführer VMware, fünf Prozent nutzen Microsoft- Technologie und zwei Prozent den Open Source-Hypervisor Xen. Für die Zukunft planen 22 Prozent den Einsatz von Xen und 15 Prozent den Einsatz von Microsoft. Bei den geplanten Projekten sinkt der Anteil von VMware auf 64 Prozent.

Beitrag zu Green IT

Zweifellos kann Virtualisierung einen deutlichen Beitrag zur Energieeffizienz im Server-Raum leisten. Denn die Technologie unterstützt Anwender dabei, Rechnerressourcen besser auszulasten. »Bei Kunden sollte man aber keine überzogenen Erwartungen wecken«, mahnt Zilch. Eine Auslastung von 80, 90 Prozent oder höher sei kaum möglich. Realistischerweise lässt sich dem Analysten zufolge eine Auslastung von 15 Prozent, wie bei physischen Servern üblich, auf etwa sechzig Prozent erhöhen. Alles in allem sollte man den Beitrag von Virtualisierung zu Green IT nicht überschätzen, erläutert Zilch. Denn die komplette IT-Ausstattung eines typischen Rechenzentrums, also Server-, Storage- und Netzwerk-Systeme, stehen »nur« für 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Den meisten Strom frisst die Klimatechnik: Kühlaggregate, Klimaanlage und Luftbefeuchter kommen zusammen auf einen Anteil von 45 Prozent. Insbesondere dort gibt es laut Experton Group »einfache Ansätze, mit deren Hilfe Unternehmen praktisch ohne Investitionen deutlich Energie einsparen können«.

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