CRN-Interview mit Anton Döschl von Cisco
»War for Talents«
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Change Management
CRN: Droht bei Collaboration ein Generationenkonflikt?
Döschl: Dieser mögliche Konflikt ist komplexer als die reine Betrachtung zwischen jüngeren und älteren Generationen, da auch Kultur und Branche des Unternehmens eine Rolle spielen. Die Offenheit von Mitarbeitern gegenüber neuen Technologien hängt oft damit zusammen, welche Anwendungen und Systeme sie aktuell nutzen. Dabei ist auch die Rolle des Mitarbeiters nicht zu vernachlässigen. Ein Programmierer in der IT gibt sich meist offener für Veränderungen als eine Sekretärin in der Baubranche, obwohl sich das nicht generalisieren lässt. Generell sind zwar junge Mitarbeiter eher gewohnt, mit dem Smartphone zu arbeiten und neue Applikationen auszuprobieren. Dies kann jedoch zu erheblichen Risiken für die Sicherheit durch Schatten-IT führen. Daher erfordert jede Einführung einer neuen Technologie einen „Change Management“-Prozess für alle Mitarbeiter.
CRN: Sind langfristig Unternehmen keine autonomen Einheiten mehr, sondern vielmehr Teil eines Collaboration-Netzwerks?
Döschl: Dieser Aussage kann ich zustimmen, solange dies nicht mit dem Aufgehen eines Unternehmens in einem Netzwerk missverstanden wird. Vielmehr schaffen es Collaboration-Technologien, geografische und unternehmerische Grenzen abzubauen und die Entscheidungsfindung sowie Produktivität beteiligter Parteien zu steigern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich verschiedene Technologien integrieren lassen und dabei die Sicherheit nicht untergraben wird. Darüber hinaus sorgt Collaboration nicht alleine für eine Effizienzsteigerung, sondern gemeinsam mit anderen Entwicklungen wie stärkerer Vernetzung von Mensch und Maschine (IoT) oder Automatisierung vieler Arbeitsprozesse durch Künstliche Intelligenz. Langfristig werden diese Bereiche stärker zusammenrücken, um den Arbeitsplatz der Zukunft zu begleiten.
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