Unternehmen können sich einzig durch erprobte und zielgerichtete Krisenkommunikation für den medialen Krisenfall wappnen. Im Falle firmenschädigender Fake News oder Shitstorms muss unter hohem Druck möglichst schnell reagiert werden. Je länger die Fake News unerwidert im Raum steht, umso schneller kann sich die Falschinformation ausbreiten. Auf dem Markt gibt es mittlerweile einige Social-Media-Krisensimulatoren, beispielsweise Firebell von der PR-Agentur Weber Shandwick oder der Shitstorm-Simulator von Revolvermänner, mit denen der Kommunikationsernstfall simuliert werden kann und Gegenstrategien getestet werden können.
Ein mögliches Vorgehen liefert hier auch der US-Saatguthersteller Monsanto, der seine Mitarbeiter dazu ermutigte, in sozialen Netzwerken als Monsanto-Angestellte gegen firmenschädigende Fake News zu argumentieren – beispielsweise bei Falschmeldungen, die Monsantos Pestizide als Verursacher von Schädelfehlbildungen bei Säuglingen in Brasilien bezeichneten. Gegenüber der »Financial Times« machte Vance Crowe, Monsantos Kommunikationsdirektor deutlich, dass die Mitarbeiter gegen Fake News effektiver argumentieren könnten, als offizielle Stellungnahmen des Unternehmens dies bewerkstelligen würden. Dieses Vorgehen ist sicherlich nicht auf jedes Unternehmen übertragbar, einig sind sich Experten jedoch über die Notwendigkeit, schnell zu handeln. Denn eine Fake News, millionenfach wiederholt, wird sonst schnell für wahr gehalten – auch wenn sie falsch bleibt.