Während Microsoft nicht müde wird, die erfolgreichen Verkaufszahlen von Windows 8 zu propagieren, spielt das System im Alltag weiterhin kaum eine Rolle.
Microsoft will mit seiner aktuellen Betriebssystemfamilie nicht weniger als ein neues Zeitalter einläuten, für das eigene Unternehmen genauso wie für die IT an sich. Den eigenen Aussagen zufolge ist Windows 8 auch bereits auf bestem Wege, dieses Ziel zu erreichen. Über 60 Millionen Lizenzen sind nach eigenen Angaben des Softwarekonzerns seit dem Verkaufsstart im Oktober bereits verkauft worden. Der Start von Windows 8 wäre damit locker auf Augenhöhe mit dem seines beliebten Vorgängers Windows 7. Bei genauerem Hinsehen fragt man sich allerdings ein wenig, wo all diese Lizenzen gelandet sein mögen. Denn bei der breiten Masse der alltäglichen PC-Nutzer ist Windows 8 bislang jedenfalls nicht angekommen, wie sich anhand von Nutzungszahlen leicht nachweisen lässt:
So haben beispielsweise die Statistiker des Webanalyse-Anbieters AT Internet ermittelt, dass weltweit derzeit nur knapp zwei Prozent aller Webseitenzugriffe von Systemen mit Windows 8 als Betriebssystem stammen. Immerhin, in Deutschland liegt dieser Anteil laut AT Internet mit 2,4 Prozent weltweit am höchsten. In unseren eigenen Statistiken für www.connect-channel.de liegt Windows 8 mit einem Anteil von rund 3,7 Prozent der Nutzer sogar noch ein gutes Stück darüber. Damit hat Windows 8 seit unserer letzten Erhebung unter unseren Nutzern jetzt Linux überholt und leigt gleichauf mit Windows Vista. Ein durchschlagender Erfolg wie Microsoft ihn für sich verbucht, sieht wohl dennoch etwas anders aus. So hatte der Vergleichskandidat Windows 7 zwei Monate nach seinem Launch bereits einen Anteil von fast zehn Prozent unter den Nutzern der www.connect-channel.de erreicht.
--- forum[x] ---Eine mögliche Erklärung für die Diskrepanz zwischen verkauften und eingesetzten Lizenzen ist, dass einige PC-Hersteller und auch Endkunden die stark verbilligten Preise zum Launch genutzt haben könnten, um sich Windows 8 auf Vorrat zu besorgen. Auch die Auslieferung an Distributoren im Rahmen von Werbemaßnahmen dürfte ein weiterer Faktor sein, der die Absatzzahlen nach oben getrieben hat. Somit darf man äußerst gespannt sein wie sich diese Verkaufs- und Nutzungsstatistiken nach dem Ende der Rabattaktionen ab Anfang Februar weiter entwickeln werden.