Auch fanden von Januar 2012 bis April 2013 jeden Monat ein bis vier weitere Varianten von Schad-Software Berücksichtigung im Windows Tool zum Entfernen besonders schädlicher Software. Dazu gehörte zum Beispiel eine ganze Reihe von Backdoor-Trojanern wie Win32/Phdet oder Win32/Nitol, die von Angreifern genutzt werden können, um die befallenen Systeme durch diese Hintertür zu steuern, verteilte Denial-of-Service-Angriffe (DDoS Attacks) auf weitere Ziele darüber zu starten, Sicherheitskomponenten stillzulegen und zu entfernen, beliebige Dateien herunterladen und ausführen zu lassen oder sensible Informationen auszuspähen. Was also tun?
Ein naheliegender Lösungsansatz ist die Aktualisierung auf ein neueres Betriebssystem, für das wieder einige weitere Jahre Support zur Verfügung steht. Doch ein solches Vorhaben zieht schnell eine ganze Kette an Konsequenzen und Kosten nach sich. So müssen nicht nur neue Lizenzen beschafft und neue Systeme installiert, sondern meist auch noch deren gewachsener Hunger nach Ressourcen gestillt werden, was Aufrüstung oder komplette Neubeschaffung von Hardware zur Folge haben kann.
Dann geht die Arbeit aber erst richtig los, denn die eigentlichen Nutzapplikationen müssen für die neue Plattform, auf der sie nur in glücklichen Fällen »einfach so« klaglos weiterlaufen werden, neu beschafft oder portiert werden. Handelt es sich gar um zertifizierte Systeme, sind nach dem Upgrade die im Branchenkontext relevanten Zulassungsverfahren erneut zu durchlaufen. Diese Kostenlawine mag wegen eventueller, noch dazu schwer kalkulierbarer Sicherheitsrisiken kaum jemand lostreten. Das muss doch auch anders und günstiger gehen! Geht es auch.