CRN-Interview: Ingram Micro investiert in den Education-Markt

»Wir bekommen gute Resonanz«

12. Juli 2013, 10:17 Uhr | Werner Fritsch
Michael Wittel, Ingram Micro (Foto: CRN)

Noch sind die Umsätze im Education-Sektor gering, doch Michael Wittel, Senior Manager Focus Sales and Vertical Markets Business Channel für Deutschland bei Ingram Micro, sieht große Chancen.

CRN: Herr Wittel, passt denn ein vertikales Thema wie Education in die Strategie eines großen Distributors wie Ingram Micro?

Wittel: Wir haben ein großes Portfolio. Für die Systemhauspartner ist es teilweise schwer zu sehen, was die jeweils richtigen Produkte sind. Es geht um Technologien und um Märkte, um Informationen und Kontakte. Wir bekommen gute Resonanz von unseren Fachhändlern, weil wir sie durch Vertikalisierung unterstützen.

CRN: Inwieweit gibt es spezielle IT-Produkte für Bildungseinrichtungen?

Wittel: Manchmal gibt es nur besondere Education-Preise für Standardprodukte wie Drucker. Andere Hersteller haben spezielle Education-Produkte: etwa Tablet-Koffer und Whiteboards für Schulen oder Scanner für Bibliotheken. Acer beispielsweise hat einen Ansprechpartner für Education und Microsoft sogar ein ganzes Team für diesen Sektor. Software kann auch aus Standard-Hardware Education-Lösungen machen.

CRN: Welches Know-how haben Sie für das Bildungswesen aufgebaut?

Wittel: Wir haben uns mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen unterhalten, um Wissen aufzubauen. In meinem Team sind auch ehemalige Lehrer, die entsprechendes Know-how mitbringen. Sie können mit den Fachhändlern auf Augenhöhe sprechen und ihnen Tipps geben. Auf Wunsch gehen sie bei großen Ausschreibungen auch zu Endkunden mit. Die Bildungseinrichtungen denken vorwiegend in Budgetjahren. Das Ziel muss jedoch sein, zu einer strategischen Planung zu kommen und von der letztlich gewünschten Lösung auszugehen.

CRN: Wieviel trägt der Education-Sektor zu den Channel-Umsätzen bei?

Wittel: Manche Händler spezialisieren sich darauf, aber insgesamt ist der Anteil bislang nicht sehr hoch. Die Chancen sind jedoch beträchtlich: In Deutschland haben nur zwölf Prozent der Schulen Whiteboards, in Portugal sind es rund 70 Prozent. Ähnlichen Nachholbedarf gibt es bei Notebooks und Tablets: Nur zwei, drei Prozent der deutschen Schulen sind mit solchen Geräten ausgestattet. Die Investitionen der Bundesländer für IT an Schulen nehmen zu. In Bayern gibt es eine Initiative für Lehrer, die das Thema IT an den Schulen voranbringen sollen. Außerdem gibt es hier zahlreiche Modellschulen, die mit IT gut ausgestattet sind. In Sachsen gibt es eine Initiative, um zunächst die Netzwerkinfrastrukturen an den Schulen auszubauen und später dann Tablets einzuführen.


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  2. Öffentliche Gelder und digitale Lerninhalte fehlen

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