CRN: Seit einiger Zeit steht bei Salesforce.com der sogenannte soziale Aspekt im Vordergrund. Worum geht es da?
Schreiner: Das ist ein Thema, das alle Unternehmen interessiert, aber bislang nur wenige wirklich anpacken. Es geht um Vernetzung und den Austausch von Wissen. Das, was Konsumenten über Facebook machen, tun unsere Kunden auf der Salesforce-Plattform mit Chatter. Man lädt zum Beispiel Kollegen ein, um zu diskutieren. Viele Leute fragen sich: Ist das überhaupt Business oder eher Tratsch? Wie erkenne ich die Relevanz von Daten? Die Datenmenge ist so groß, das sie sich nicht mehr managen lässt. Eine Lösung sind gute Filter, um aus der riesigen Menge die relevanten Informationen herauszuholen. Was relevant ist, kommt auf die Person an.
CRN: Bei sozialen Netzwerken gibt es regen Wettbewerb, Collaboration-Protagonisten wie IBM und Microsoft bieten ebenfalls Facebook-ähnliches für Unternehmen an. Wie positionieren Sie sich in diesem Umfeld?
Schreiner: Es gibt inzwischen zahlreiche Produkte, die Facebook-Funktionalität für Unternehmen liefern. Viele Marktbegleiter versuchen vor allem, Facebook zu kopieren, und denken zu wenig in betriebwirtschaftlichen Zusammenhängen. Chatter vereinfacht nicht nur die Kommunikation zwischen Menschen, sondern bezieht auch die Objektkommunikation ein. Wenn sich in einer Datenbank ein Status ändert, bekommt der interessierte Benutzer einen Feed. Auf diese Weise können relevante Informationen an relevante Mitarbeiter geschickt werden. Das Internet der Dinge und das Internet der Menschen zu verbinden ist das Besondere an Chatter – und das hat keiner unserer Mitbewerber im Fokus.
CRN: Dann müssten Sie bei Interessenten leichtes Spiel haben.
Schreiner: Manchmal haben Kunden einen Rahmenvertrag mit einem anderen Hersteller, und manchmal passt ein Konkurrenzprodukt besser. Wir wachsen schon sehr rasch, aber wir sind noch nicht bei jeder Ausschreibung dabei. Wir können gar nicht genug Mitarbeiter für Vertrieb, Beratung und Marketing einstellen.