Salesforce-Deutschland-Chef Joachim Schreiner im CRN-Interview

»Wir müssen uns um das Ökosystem kümmern«

20. November 2012, 15:30 Uhr | Werner Fritsch

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Fachkräftemangel behindert Expansion

CRN: Die Sie wegen des Fachkräftemangels nicht bekommen.

Schreiner: Das stimmt. Meine größte Sorge ist, genügend Mitarbeiter zu finden. Das gleiche gilt für Partner. In drei Jahren werde ich schätzungsweise fünfmal so viele Consultants brauchen wie heute. Deshalb müssen wir auch im Education-Bereich ansetzen. Wir wollen, dass Salesforce-Know-how an den Hochschulen vermittelt wird, damit wir mehr geeignete Leute bekommen. Wir müssen uns um das Ökosystem kümmern.

CRN: Wie arbeitet Salesforce.com denn mit Partnern zusammen?

Schreiner: Wir unterteilen die Partner weltweit in drei Tiers. Tier-1-Partner sind die fünf oder sechs großen Systemintegratoren, die eine globale Abdeckung haben. Tier-2-Partner sind auf einem Kontinent tätig, wie etwa Reply oder Sensix. Tier-3-Partner stellen unser selbst gebildetes Ökosystem dar: Das sind kleinere Häuser, bis fünfzig Mitarbeiter, die sich ganz auf Salesforce-Projekte ausgerichtet haben. Beispiele hierzulande sind Your SL und Nefos.

CRN: Und in welchen Rollen sind Ihre Partner tätig?

Schreiner: Das geht von Managementberatung bis zu Integration und Codierung ergänzender Applikationen. Das ist die ganze Bandbreite, die man bei Partnerbeziehungen kennt – mit Ausnahme des Vertriebs. Stand heute haben wir in Deutschland kein Reselling, wir haben vertrieblich stets eine direkte Beziehung zu den Kunden. In einigen Ländern, in denen Salesforce.com nicht selbst vertreten ist, experimentieren wir mit Reselling, um zu lernen, wie man ein entsprechendes Programm beim Cloud Computing aufbauen kann. Das passiert zum Beispiel in Südafrika, Israel und Brasilien.

CRN: Ansonsten gibt es eingespielte Partnerprogramme?

Schreiner: Ja. Wir arbeiten nur mit Partnern zusammen, die zertifiziert sind und Erfolge vorweisen können. Wir sind sehr um Kundenzufriedenheit bemüht. Durch Einbindung neuer Partner wollen wir hier keine Verschlechterungen herbeiführen. Wir unterstützen neue und bestehende Partner mit einer kleinen Truppe, die durch ihr Expertenwissen hilft. Sie berät bei Architekturfragen und kümmert sich auch um die Zertifizierung von Implementierungen.


  1. »Wir müssen uns um das Ökosystem kümmern«
  2. Soziale Netzwerke im Fokus
  3. Fachkräftemangel behindert Expansion

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