Steffen Ebert, Gründer und Co-CEO des Software-Distributors Ebertlang, beschreibt die Fortschitte des Distributors im Cloud- und MSP-Segment. Gleichzeitig betont er die Bedeutung des klassischen Solutions-Geschäfts für Ebertlang.
CRN: hat sich die Zurückhaltung deutscher Firmenkunden gegenüber Cloud-Lösungen gelegt?
Steffen Ebert: Das Interesse an cloud-basierten und skalierbaren Lösungen steigt seit Jahren spürbar an und war einer der Gründe, weshalb wir eine dedizierte MSP-Abteilung aufgebaut hat. Die anfängliche Zurückhaltung der Unternehmenskunden hat sich zwar zu Teilen gelegt, dennoch ist und bleibt der deutsche Markt beim Thema Cloud – trotz rasant steigender Nachfrage - weiterhin ein Sonderfall. Cloud-Lösungen für Managed Service Provider haben aber ein enormes Wachstumspotential, auf das in Zukunft kein Unternehmen verzichten kann.
CRN: Was sind bei Cloud-Services die bestimmenden Themen?
Ebert: Sicherheitslösungen sind derzeit die nachgefragtesten Produkte. Die Kombination aus vertrauten Produkten, einer bequemen Verwaltung und des stark gestiegenen Sicherheitsbewusstseins der Kunden sorgen für einen anhaltenden Boom bei cloud-basierten Security-Tools. Darüber hinaus sind aber Remote Monitoring & Management-Lösungen auf dem Vormarsch.
CRN: Wie ist der Status quo bei der Transformation des ITK-Handels?
Ebert: Die Handelspartner in DACH haben in den letzten beiden Jahren signifikante Fortschritte beim Wandel hin zu Managed Services gemacht. Dennoch nutzen nach wie vor viele Fachhändler nicht die Chancen, die ihnen Cloud-Dienste in Sachen Skalierbarkeit und Effizienz bieten. Insgesamt agieren noch zu viele Fachhandelspartner zögerlich, was zum Teil fehlenden Kapazitäten, zum Teil aber auch weiterbestehenden Vorbehalten geschuldet ist.
CRN: Welche sind die größten Herausforderungen für ITK-Fachhändler?
Ebert: Die größte Herausforderung ist der deutsche Markt mit seiner speziellen Herangehensweise an das Thema Datenschutz. Wir stellen hier allerdings fest, dass auch bei den Endkunden ein Umdenken stattfindet und auch die Hersteller immer sensibilisierter auf die Bedürfnisse des deutschsprachigen Marktes eingehen und ihre Lösungen dementsprechend anpassen. Daneben zählen sicherlich komplexe Themenfelder wie etwa die DSGVO ab Mai 2018 oder mangelnde Bandbreiten abseits der Großstädte zu den größten Herausforderungen für Händler.