Geht es um den Einstieg in das Geschäft mit Managed Services, rät der Kaseya-Chef, nicht mit Endpoint Management und Backup zu starten. Klar müsse man diese Services auch anbieten, weil die meisten Kunden sie nutzen – aber quasi jeder MSP habe sie im Portfolio und man selbst daher kaum Möglichkeiten, sich zu differenzieren. »Fangen Sie mit Compliance an«, so der Tipp von Voccola. Schließlich würden sich die meisten Firmen schwertun, alle rechtlichen und internen Vorgaben einzuhalten, und spätestens mit der DSGVO sei auch ein entsprechendes Bewusstsein für die Bedeutung von Compliance entstanden.
Weitere wachstumsstarke Bereiche, die sich für Managed Services eignen, sind beispielsweise Netzwerkmanagement und Security, wobei letzteres mehr bieten sollte als klassischen Endpoint-Schutz, sondern höherwertige Dienste wie Endpoint Detection and Response oder Threat Intelligence. Hier stellt sich dann allerdings schnell die Frage, ob man daraus einen Security-Komplettservice schnürt oder mehrere Einzelservices anbietet. Voccola dazu: »Ich glaube, man hat da gar keine Wahl: Man muss beides tun.« Kleine Services eignen sich gut, um Kunden zu gewinnen, später brauche man dann aber die Komplettpakete, um keine Lücken zu lassen, über die Konkurrenten sich Zugang zum Kunden sichern können.
Dass mit AWS erst kürzlich ein Branchenriese seinen eigenen Backup-Service gestartet hat und damit zahlreichen MSPs Konkurrenz macht, die eigene Angebote zur Sicherung von Cloud-Diensten aufgebaut haben, sieht Voccola indes nicht als Problem. Der Markt sei riesig – bislang würde nur ein Bruchteil der Cloud-Nutzer auch Backup- und Desaster-Recovery-Services für die Cloud einsetzen. Da sei nicht nur Platz für verschiedene Angebote, sondern es sei auch gut, dass ein großer Anbieter Aufmerksamkeit auf das Thema lenke. »Und überhaupt gibt es nur wenige Märkte, in denen nur eine einzige Lösung Platz hat.«