Trends 2024

Boom der MSP-Branche

20. November 2023, 16:17 Uhr | Autor: Fred Voccola / Redaktion: Lukas Steiglechner
© Thapana_Studio / AdobeStock

Veränderungen im Silicon Valley, ein explodierender MSP-Markt und Lösungsansätze für den Fachkräftemangel: Diese Prognosen sollen für das Jahr 2024 eintreffen. Zumindest laut Kaseya-CEO Fred Voccola.

Kaseya, Anbieter von IT-Management- und Security-Software für Managed Service Provider und mittelständische Unternehmen, hat seine Prognosen für das kommende Jahr 2024 festgehalten. Dabei stehen das Silicon Valley, der Aufschwung in der MSP-Branche und der Fachkräftemangel im Fokus.

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Umdenken im Silicon Valley

Zehntausende Beschäftigte haben 2022 und 2023 ihren Job verloren, weil die Tech-Unternehmen im Silicon Valley während der Pandemie zu viele Menschen neu eingestellt haben und danach ihren Kurs korrigieren mussten. Im Jahr 2024 werden sie ihre Planung überdenken müssen, um die negativen Schlagzeilen hinter sich zu lassen und gegenüber ihren Mitarbeitenden, Kunden, Stakeholdern und anderen wieder ein positiveres Bild abzugeben.

Die Führungsetagen der großen Tech-Unternehmen können sich nicht mehr auf den wachsenden Markt verlassen und müssen sich entsprechend anpassen. Vor allem diejenigen, die sich auf eine Stelle in einem Tech-Unternehmen bewerben, wollen darauf vertrauen, dass die Unternehmen langfristig planen und ihre Teams nicht beim nächsten Rückschlag wieder verkleinern.

Für die Unternehmen ist es vor diesem Hintergrund wichtig, dass sie eine verantwortungsvolle Finanzplanung nachweisen können, die auf hohe Gewinne und finanzielle Nachhaltigkeit abzielt. Viele Führungskräfte in der Technologiebranche sind niedrige Zinsen sowie leichten und fast unbegrenzten Zugang zu Wachstumskapital gewohnt. Mit finanziellem Abschwung haben sie hingegen noch keine Erfahrungen gesammelt.

MSPs im Fokus der Investoren

MSPs, die IT- und Sicherheitslösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf der ganzen Welt anbieten, befinden sich in der Anfangsphase eines großen Booms. Die KMU-Kunden steigern ihre Ausgaben und Investitionen in Technologie mit einer Geschwindigkeit, die dem Drei- bis Vierfachen des BIP-Wachstums entspricht. Ein Ende dieser Phase ist noch nicht in Sicht.

Die aktuelle Lage in der Branche ähnelt der Situation im Enterprise-Segment Mitte der 90er Jahre bis 2010, als Großkonzerne Hunderte von Milliarden US-Dollar in die Digitale Transformation investiert haben. Der gleiche Investitionszyklus hat nun auch den KMU-Sektor erreicht, da Technologieinvestitionen die beste und oft einzige Investitionsmöglichkeit für KMU sind, die sie in Betracht ziehen.

Angesichts der Tatsache, dass die meisten KMU wenig bis kein eigenes Personal für IT und Cybersicherheit haben, beauftragen sie MSPs damit, die Systeme bereitzustellen, die sie benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Private Equity und andere Kapitalgeber drängen in den über 100 Milliarden US-Dollar schweren Markt der auf KMU ausgerichteten MSPs – und dieser Markt explodiert. Mit massiven wiederkehrenden Umsätzen, einem wachsenden Gesamtzielmarkt sowie geringer Fluktuation werden die Investitionen in diesem Sektor bald denen ähneln, die Private Equity und andere Kapitalgeber Mitte der 2000er Jahre in SaaS-Unternehmen getätigt haben.

Unternehmen haben bereits alle Talente, die sie brauchen

Es gibt viele Beschwerden über den Mangel an Talenten, aber nur wenige Führungskräfte tun etwas, um dieser Herausforderung entgegenzutreten. CEOs ermutigen ihre Teams in der Regel, lösungsorientiert zu sein. Diesen Rat sollten sie auch selbst befolgen und in verschiedene Möglichkeiten investieren, um den Personalbedarf ihres Unternehmens zu decken.

Häufig vernachlässigt wird dabei das altbewährte „grow your own“, also die interne Weiterbildung: Durch frühzeitige Investitionen in die eigenen Teams sowie ein konsequentes internes Talentförderungs- und Entwicklungsprogramm sind Unternehmen nicht mehr auf die Abwerbung von Talenten aus anderen Unternehmen angewiesen. Damit vermeiden sie nicht nur die Einstellung von Job-Hoppern, die kurz nach der Einstellung beim nächstbesten Angebot wieder abspringen, sondern fördern auch Loyalität und gegenseitiges Vertrauen zwischen den Mitarbeitenden und dem Unternehmen. So entstehen großartige Teams und eine Unternehmenskultur, die Leistung fördert und belohnt.

Diese Strategie konzentriert sich stärker auf die Kernkompetenzen der Einzelnen und nicht nur auf ihre Erfahrung, was sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar machen wird. Mehr Leute aus dem Handel oder dem Kundenservice werden wichtige Sales-Rollen übernehmen. Mehr Menschen werden direkt nach der Schule in technische und kundenorientierte Berufe einsteigen, in denen sie bereits über einen Großteil der erforderlichen technischen Skills verfügen, meist durch Zertifizierungen. Es können neue Möglichkeiten unternehmensintern mit Teammitgliedern entstehen, die mit dem richtigen Mentoring und der richtigen Förderung perspektivisch entsprechende Positionen einnehmen können.

Fred Voccola, CEO bei Kaseya


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