Mit dem Kauf der App Summly für 30 Millionen Dollar hofft Yahoo zu einem wichtigen Player im mobilen Business aufzusteigen.
Seit Jahren kämpft der einstige Internet-Star Yahoo relativ erfolglos gegen den eigenen Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Jetzt hat das Unternehmen einen relativ günstigen Zukauf getätigt, der jedoch das Potential haben soll, diesen Trend umzukehren. Für rund 23 Millionen Euro hat Yahoo-Chefin Marissa Mayer die iPhone-App Summly des gerade einmal 17 Jahre alten Briten Nick D'Aloisio erworben. Wertvollster Teil der Software ist ein selbst entwickelter Algorithmus, der Zeitungsartikel und Nachrichten aus dem Internet für den Nutzer automatisch auf maximal 400 Zeichen zusammenfasst. Yahoo setzt darauf, dass diese Technologie in den nächsten Jahren zu einem neuen Hype führen und über Kooperationen mit Verlagshäusern und Medienunternehmen Einnahmen in Milliardenhöhe einbringen wird. So will das Unternehmen seine Position gegenüber Web 2.0-Shootingstars wie Facebook und Google verstärken.Yahoo hat die App jetzt aus Apples Angebot genommen und will sie in den nächsten Monaten in seine eigenen Angebote integrieren.
»Über 90 Millionen genutzten Zusammenfassungen in nur ein paar Monaten sind erst der Anfang unserer Technologie. Während wir uns in Richtung eines intelligenteren, grenzenlosen und besser abgestimmten mobilen Internets bewegen, werden Zusammenfassungen zu einem wichtigen Faktor, um uns in diesem stets weiter wachsenden Universum aus Informationen zurecht zu finden«, so D'Aloisio in seinem Blog. Um sich D'Aloisios Know-how und Kreativität zu sichern hat Yahoo den frisch gebackenen Multimillionär und sein Team auch gleich noch mit Festanstellungen versorgt. Der junge Mann will allerdings nach eigenen Aussagen zuerst seine schulische Laufbahn beenden, bevor er sich voll seiner Arbeit bei Yahoo widmet. D'Aloisio hatte 2011 mit der Entwicklung von Summly begonnen und in der Zwischenzeit auch einige bekannte Persönlichkeit für die Finanzierung gewinnen können. Neben Medienzar Rupert Murdoch hatten beispielsweise Ashton Kutcher und Yoko Ono Startkapital bereitgestellt. Darüber hinaus hat das Start-Up bereits Partnerschaften mit über 200 Medienhäusern geschlossen.