Interessenten abgeschreckt

Yahoo-Verkauf bringt wohl weniger als erwartet

20. Mai 2016, 14:13 Uhr | Peter Tischer
© Yahoo

Die Suche um einen Käufer gestaltet sich für Yahoo immer schwieriger. Die verbliebenen Käufer bieten weit weniger, als vom Unternehmen selbst erwartet.

Die bislang für Yahoo abgegebenen Kaufangebote sollen weit niedriger sein, als vom Internetkonzern selbst erwartet. Das berichtet das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf informierte Kreise. So wird von Seiten Verizon Communications lediglich ein Angebot in der Höhe zwischen zwei bis drei Milliarden Dollar erwartet. Yahoo selbst hatte sein Kerngeschäft dagegen mit vier bis acht Milliarden Dollar bewertet. Dem Bericht nach wird der Telekommunikationskonzern sogar als Spitzenkandidat gehandelt – die anderen Bieter müssten also noch niedrigere Kaufangebote gemacht haben. Schon bevor die ersten Angebote abgegeben wurden, waren schon einige potentielle Käufer abgesprungen (CRN berichtete).

Doch offenbar hatten die potentiellen Käufer Zugang zu nicht öffentlichen Daten, die über die finanzielle Entwicklung von Yahoo Auskunft geben. Ihnen gegenüber hatte Firmenchefin Larissa Mayer erklärt, der Internetkonzern befände sich inmitten eines Umbruchs. Insgesamt gestaltet sich die Bewertung von Yahoo schwierig, da ein großer Teil des Börsenwertes von 35 Milliarden Dollar auf Beteiligungen am chinesischen Internetgiganten Alibaba sowie an Yahoo Japan beruht.

Erscheinen Yahoo die abgegebenen Angebote am Ende als zu niedrig, könnte der ganze Verkauf sogar abgeblasen werden. Der Internetkonzern müsste dann weiter an seiner Umstrukturierung arbeiten. Die Aufgabe dürfte nicht leicht werden, wie die zuletzt veröffentlichten Quartalszahlen wieder einmal belegen: Demnach sackte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar ab, pro Aktie hagelte es einen Verlust von 0,10 Dollar.


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