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TK-Anlagen

Wann ist die Zukunft?

Claudia Rayling, Redaktion funkschau handel • 24.10.2011 • ca. 1:15 Min

Die Zukunft der TK-Systeme liegt in der IP-Technologie und wird geprägt sein durch die Integration von Lösungen und Applikationen. Theo Mossdorf, Produktmanager bei Funkwerk Enterprise Communications, glaubt, dass der Wechsel von klassischen TDM-basierten Systemen hin zu IP-basierten Systemen im Segment der großen Systeme – 100 Ports und mehr – bereits stattgefunden hat. Parallel sieht er zwar ebenfalls die Entwicklung von Telefonie in der Cloud, da diese für spezielle Einsatzszenarien durchaus einige Vorteile zu bieten habe. Allerdings ist Mossdorf davon überzeugt, dass im Segment der großen TK-Systeme die Vorteile von „pure IP“ nur dann relevant sind, wenn sich durch die parallele Nutzung und Administration einer IP-Infrastruktur signifikant Kosten einsparen lassen. „Der Einsatz von Cloud-Services ist in diesem Segment nur schwer vorstellbar – Fachhändler und Kunden stehen dieser Entwicklung noch sehr skeptisch gegenüber. Wir schätzen, dass dieses Segment auf der internen Seite der PBX noch eine ganze Zeit von klassischer beziehungsweise hybrider Technik dominiert wird, während die Amtsseite zunehmend auf IP migriert. Dieser Migrationsprozess wird in den kommenden Jahren die Kommunikationslandschaft nachhaltig verändern. Erst dann gewinnen reine IP-Systeme an Bedeutung und haben sich Cloud-Services etabliert.“

Das derzeit beschworene Aus für den Handel mit klassischen TK-Anlagen steht also noch nicht unmittelbar bevor. Das Geschäft mit der Cloud hat zwar Potenzial, scheint aber noch in weiter Ferne zu liegen, und selbst der Marktanteil softwarebasierter Telefonanlagen ist bis dato noch gering. „Wann sich die Verhältnisse ändern oder sogar umkehren, hängt davon ab, wie gut die Anbieter ihre Lösungen am Markt positionieren“, glaubt Michael Page, Vertriebsleiter bei Aastra Deutschland. Hier sind die Anbieter gefordert, entsprechende Dienste konsequenter distribuierbarer Geschäftsmodelle zu entwickeln, damit die Händler eine Chance sehen, mit der Cloud nachhaltig attraktive Margen erzielen zu können.