Zwischen Klassik und Moderne – die TK-Anlage auf der Suche nach Zukunft
Die Kommunikation unterliegt Veränderungen. Mit den neuen Anforderungen der Kunden ergeben sich ebenso neue Herausforderungen an Hersteller und Fachhandel. Doch wohin entwickelt sich das Geschäft mit TK-Anlagen und mit welchen Konsequenzen?

- Zwischen Klassik und Moderne – die TK-Anlage auf der Suche nach Zukunft
- Die klassische Telefonanlage: Der klare Verlierer?
- Neue Wege der Wertschöpfung
- Schützenhilfe vom Hersteller
- Die Basis: offene Kommunikationsplattformen
- Wann ist die Zukunft?
„Der Markt für Kommunikationsprodukte wird in den kommenden Jahren so heterogen bleiben, wie wir ihn bereits heute kennen“, prognostiziert Michael Page, Vertriebsleiter bei Aastra Deutschland. Klassische Hardware, IP-basiert oder nicht, würde demnach weiterhin in Konkurrenz stehen zur Soft-PBX- sowie zur Cloud-basierten Lösung. „Die Marktanteile werden sich freilich verschieben – allerdings in einem langsameren Tempo.“ Der Grund liegt für Page auf der Hand: Alle Systeme haben nach wie vor ihre Berechtigung, da die Anforderungen der Unternehmen genauso vielfältig sind wie ihre Lösungsansätze. Dass das Ende der hardwarebasierten Anlage noch längst nicht gekommen ist, glaubt auch Marius Cyganek, Sales-Director Distribution bei Teles. Allerdings werden die Markanteile seiner Meinung nach sinken – zugunsten der softwarebasierten TK-Anlagen und IP-Centrex. Seine Argumente für das starke Wachstum im Bereich IP-Centrex sind schlagkräftig: Die Zahl der Nebenstellen lässt sich monatsweise nach Bedarf anpassen, das Unternehmen zahlt jeweils nur für die Dienstleistungen und Funktionen, die es benötigt. Weitere laufende Kosten reduzieren sich hauptsächlich auf die Anpassung der Konfiguration, Besuche von Außendiensttechnikern entfallen meist. Vor allem die Anschaffungskosten sind minimal, für Hardware entstehen kaum noch Kosten, lediglich für Endgeräte und Gateways. Und auch funktional hat IP-Centrex einiges zu bieten. Cyganek: „Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können Features wie ortsunabhängig verteilte Nebenstellen, IVR, FMC, CTI oder konfigurierbare Chef-Sekretärin-Funktionen nutzen, die bei kleinen ISDN-TK-Anlagen oft nicht verfügbar sind. Nutzt der Centrex-Anbieter eine leistungsfähige Plattform für seine Diens-te, kann er jedem noch so kleinen Kunden die Funktionen anbieten, die ansonsten nur für große Unternehmen zur Verfügung stehen.“
Ob software- und hardwarebasierte Telefonanlage oder IP-Centrex-Angebot – für Hersteller Starface alles eines Frage des Bedarfs. „Für Anwender ist es in der Regel zweitrangig, welche Kommunikationstechnik zum Einsatz kommt – sie wollen eine Lösung, die ihre funktionalen Anforderungen optimal abbildet“, glaubt Gerhard Wenderoth, Leiter Business-Development bei Starface. Anbieter sollten demnach mit ihren Kunden immer zunächst deren Wünsche und Prozesse analysieren und darauf aufbauend entscheiden, welche Technologie dem Einzelfall am besten gerecht wird: „Als Faustregel gilt: Für Standardtelefonie mit Standardfeatures ist IP-Centrex eine gute wirtschaftliche Wahl. Wenn die Telefonanlage aber maßgeschneidert in Kommunikations- und Businessanwendungen integriert werden soll, überwiegen schnell die Vorteile dedizierter TK-Lösungen. Und, ganz wichtig: In Umgebungen mit ISDN- oder Analog-Ports, etwa um EC-Terminals anzubinden, ist IP-Centrex gänzlich außen vor.“