Datacenter: Sicheres Colocation

Alles muss raus

6. Juni 2011, 17:15 Uhr | Peter Knapp, Geschäftsführer von Interxion Deutschland
Datacenter-Colocation: raus mit der eigenen EDV
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Outsourcing im Allgemeinen und Outtasking in Form von Colocation im Speziellen sind Trends und Wertschöpfungsfaktoren der kommenden Jahre – sofern man die richtigen Dienstleister wählt.

Outsourcing und Outtasking sind sowohl in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als auch in Phasen des Aufschwungs willkommene Management-Instrumente, um die Unternehmens-Performance zu optimieren. So verwundert es nicht, dass die Unternehmensberatung Lünendonk im Rahmen einer aktuellen Studie feststellt, dass die IT-Services-Branche, unter anderem durch massive Nachfrage durch den Mittelstand, zu den Profiteuren des Aufschwungs gehört. So prognostiziert Lünendonk in den kommenden fünf Jahren für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz ein Wachstum des Marktes für IT-Dienstleistungen auf insgesamt 60 Milliarden Euro. Das sind zehn Milliarden Euro mehr als heute. Höchst differenziert ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der einzelnen Outsourcing-Felder zu betrachten. So ist Software-as-a-Service beispielsweise ein kleiner, wenn auch sehr dynamischer Wachstumsbereich, wohingegen Bereiche wie Hosting als ausgereift und gleichzeitig stagnierend erscheinen. Colocation als separat betrachteter Outsourcing-Faktor wird in den kommenden Jahren wesentliches Wachstum erzielen. Dazu trägt unter anderem der Trend bei, dass Unternehmen besonders unternehmenskritische Anwendungen und Prozesse an Carrier-neutrale Rechenzentren auslagern.

Ende des Jahres 2009 hat IDC in Kooperation mit Interxion bereits konstatiert, dass die anhaltende Nachfrage nach Colocation-Dienstleistungen in den kommenden vier Jahren in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich um schätzungsweise jährlich 22 Prozent steigen wird. Dies entspricht einem Wachstum in diesen Ländern von 725 Millionen Euro im Jahr 2008 auf über zwei Milliarden Euro im Jahr 2013. Als Treiber für diese Entwicklung sind die mit dem fortschreitenden Technologiewandel verbundene steigende Komplexität im Betrieb von IT-Infrastrukturen sowie die hohe Abhängigkeit der Unternehmen von der IT zu identifizieren. Deshalb können bestimmte Anwendungen nicht mehr ausschließlich in der Verantwortung der unternehmenseigenen IT liegen, sondern müssen von kompetenten und spezialisierten Partnern unterstützt werden. Darüber hinaus trägt das stetige Wachstum digitaler Inhalte wie IPTV (Internet-TV) und Musik-Dienste ebenso zum steigenden Marktwachstum von Colocation-Dienstleis-tungen bei wie das verstärkte Aufkommen Bandbreitenintensiver End- und Geschäftskundenapplikationen im Internet wie Social-Networking, Public- und Private-Cloud-Computing sowie SaaS. Ein weiterer Wachstumsfaktor ist die ausgezeichnete Kosten-Nutzen-Relation, die Carrier-neutrale Rechenzentren bieten und Unternehmen davon abbringen, eigene Rechenzentren auszubauen beziehungsweise zu modernisieren.

Leistungsschub

Colocation bietet neben dem kosteneffizienten Betrieb von eigener Hardware in einer fremden Infrastrukturumgebung durch das eigene Personal jedoch für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen unterschiedliche Wertschöpfungsvorteile. So belegt beispielsweise die Studie des House of Finance der Goethe Universität in Frankfurt zusammen mit Interxion, dass 85 Prozent der befragten Unternehmensvertreter aus dem Finanz-Sektor vor allem durch die Nutzung von Application-Hosting in Colocation-Rechenzentren ihre unternehmerische Leistung steigern können. Darüber hinaus sahen weitere 71 Prozent den ausgelagerten Bereich der Datenspeicherung als leistungsfördernd für ihr Geschäft an. Zudem gehört auch der Betrieb von Webseiten, eigenen Internet-Portalen und E-Business-Infrastrukturen zu Enabler-Funktionen in diesem Geschäftsumfeld. Carrier und Internet-ISPs wiederum konnten die IT- und Zugangskosten durch Colocation durchschnittlich um acht Prozent innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten senken, obwohl sich gleichzeitig der IP-Traffic um durchschnittlich 13 Prozent erhöht hat. In diesem Zusammenhang gaben die Befragten an, dass vor allem die hohe Verfügbarkeit, Redundanz und Stabilität des Rechenzentrumsbetriebs sowie die hohe Performance und redundante Anbindung an Glasfasernetze für sie als Wertschöpfungsfaktor hohe Relevanz besitzen. Gleiches gilt für die kostengünstige Anbindung an andere Carrier, ISPs und WAN-Provider.

Colocation-Vorteile

In diesem Zusammenhang bieten Verträge mit Carrier-neutralen Rechenzentrumsbetreibern ein gutes Maß an Sicherheit und Flexibilität. Der Dienstleister stellt bedarfsgerecht physisch abgesicherte Flächen zur Verfügung, um speziell unternehmenskritische Systeme und Anwendungen zu betreiben. Unternehmen nutzen in diesem Zusammenhang unter anderem redundante Versorgung mit vorgefiltertem Strom, ausfallsichere Klimatisierung und Brandschutzanlagen gemeinsam mit anderen Kunden, woraus sich Kostenvorteile ergeben. Darüber hinaus erfolgt die Datenübertragung durch eine direkte Anbindung an die Glasfasertrassen mit optimalen Latenzzeiten und es besteht eine große Auswahl verschiedener Carrier, um Daten schnell und effizient zu verbreiten. Ferner können sich Unternehmen sicher sein, ihre Daten stets in einem State-of-the-Art-Rechenzentrum zu verarbeiten, dessen technologische Fortentwicklung in den Händen von Experten und nicht des Kunden liegt. Bei eigenen Rechenzentren müssten Investitionen in technische Upgrades immer selbst finanziert werden.

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