Kommentar: 15.000 Umdrehungen im Jahr 2015

Bereits bei der Einführung haben die Festplatten ihr Limit erreicht

3. August 2015, 14:58 Uhr | John Scaramuzzo, Senior Vice President und General Manager, Enterprise Storage Solutions, Sandisk
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Vor 15 Jahren nahm der Zuwachs von Datenmengen seinen Lauf: Im Jahr 2000 brachte Intel den ersten 1GHZ Prozessor auf den Markt, Sharp führte das erste Handy mit Kamera ein und Seagate stellte mit Cheetah X15 am 23. Februar 2000 die weltweit erste Festplatte mit 15.000 Umdrehungen pro Minute vor. Seitdem haben wir die Einführung des 15-Core-Prozessors mit mehreren Gigahertz, Smartphones mit 35 Megapixeln, 4K-Ultra-HD-fähigen Kameras und den Beginn des Social-Media-Zeitalters erlebt.

Doch im Jahr 2000 sollte es noch ein paar Jahre dauern, bis Facebook, Twitter und Co. ihren Durchbruch schaffen. Festplatten (HDD) hatten zu der Zeit mit 15.000 Umdrehungen pro Minute ihr Maximum bereits erreicht. Die Entwicklung trat hier seitdem auf der Stelle. Zu dieser Zeit bedeutete „Wireless Computing“ eine drahtlose Maus. WIFI wurde erst 2003 zur Normalität. Netflix revolutionierte die Entertainment-Welt durch die Lieferung von Filmen per Post. Die Schlacht um die Vorherrschaft bei Mobile Computing kämpften Palm und Casio!

Warum aber dieser Stillstand bei Festplatten? Sollte nicht jede Technologie sich über die Zeit weiter entwickeln?

Man könnte es den physikalischen Gesetzen zuschreiben, die die Industrie hier zurückhalten. Festplatten sind mechanische Geräte: Die Informationen werden von einer rotierenden Platte auf einen nadelartigen Kopf, der nach Tracks sucht, übertragen – ähnlich wie bei Schallplatten und Plattenspielern. Die Komponenten fallen aus oder verschleißen, verursachen unerwartete Unterbrechungen und Wartungsschwierigkeiten. Zusätzlich nehmen durch Reibung, Drehmoment und Luftwiderstand die Probleme zu. Über die Geschwindigkeit von 15.000 Umdrehungen pro Minute zu gehen, würde den Energieverbrauch unverhältnismäßig ansteigen lassen. Und das zu einer Zeit, in der Energieverbrauch eines der größten Probleme in Rechenzentren darstellt. Mit zunehmenden Energieverbrauch wird zudem mehr Kühlung benötigt.

Blickt man auf die Entwicklung von HDDs, kann man mit Sicherheit sagen, dass schnellere Umdrehungen nicht möglich sind. Mit zunehmender Geschwindigkeit der rotierenden Platten wachsen Luftwiderstand und Energiebedarf enorm. Gleichzeitig steigt die Leistung leider nur minimal. Gerade der Energieverbrauch ist ein entscheidendes Kriterium von großen Rechenzentren. Hinzu kommt, dass höhere HHD-Geschwindigkeiten die Zuverlässigkeit beeinflussen und die Kapazität reduzieren.

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