Hersteller bringt neue Generation seines Proliant-Portfolios auf den Markt

Chip soll HPEs Standard-Server schützen

8. Juni 2017, 9:44 Uhr | Von Timo Scheibe.

Der US-Hersteller Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat die nächste Generation seines Proliant-Portfolios auf den Markt gebracht. Die in den Systemen verbaute Chip-basierte Sicherheit soll vor Firmware-Angriffe schützen und die Geräte laut HPE zu den sichersten der Welt machen. Darüber hinaus hat der Hersteller Neuerungen bei softwaredefinierter Infrastruktur und neue Dienstleistungen für das Kapazitäts- und Investitions-Management angekündigt.

Die Studie "Enterprise Practices and Challenges" der Information Systems Audit and Control Association (ISACA) aus dem letzten Jahr hat gezeigt, dass mehr als 50 Prozent aller IT-Sicherheitsverantwortlichen 2016 mindestens einen Zwischenfall mit schadcodeinfizierter Firmware beobachtet haben. Um dies zu verhindern, habe HPE eine "Silicon Root of Trust" entwickelt. Dabei handele es sich um eine einzigartige Verbindung zwischen den herstellereigenen Chips und der HPE-Firmware "Integrated Lights Out" (Ilo). Diese soll sicherstellen, dass die HPE-Server keinen kompromittierten Firmware-Code ausführen. Dadurch biete man, so HPE, den bestmöglichsten Schutz vor Firmware-Angriffen und sei außerdem in der Lage, die Server-Firmware automatisch wiederherzustellen.

Mithilfe eines unveränderbaren Fingerabdrucks direkt im Ilo-Chip ermögliche Silicon Root of Trust einen so hohen Grad an Sicherheit. Der Server könne nur dann hochfahren, wenn die Firmware mit dem Fingerabdruck übereinstimme. Zudem umfasst der Silicon Root of Trust laut HPE neue Technologien für Verschlüsselung und für das Erkennen von Schadprogrammen. Die Sicherheit der HPE-Lieferkette und die Sicherheits-Assessments und -Dienstleistungen von HPE Pointnext sollen die Lösung noch ergänzen.

Außerdem hat der Hersteller unter anderem die neue Version 3.1 von Oneview angekündigt. Diese sei mit dem kompletten Gen10-Proliant-Portfolio kompatibel und soll aus Server-, Speicher- und Netzwerkressourcen eine softwaredefinierte Infrastruktur machen. Oneview 3.1 biete unter anderem ein verbessertes Firmware-Management und unterstütze Composable Storage sowie zusätzliche Technologien aus dem HPE-Ökosystem, etwa Mesosphere DC/OS.

HPE Intelligent System Tuning sorgt laut Hersteller für mehr Dynamik und Flexibilität und wurde zusammen mit Intel für die Scalable-Familie ihrer Intel-Xeon-Prozessoren entwickelt. An Funktionen nennt HPE beispielsweise die Frequenz-Aussteuerung (Jitter Smoothing), erhöhte Leistung (Core Boosting) und Abstimmung der Server auf spezifische Workload-Profile (Tuning).

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Mithilfe eines unveränderbaren Fingerabdrucks direkt im Ilo-Chip kann der Server laut HPE nur hochfahren, wenn die Firmware mit dem Fingerabdruck übereinstimmt. Bild: HPE

Synergy for Gen10 umfasst die Server-Module Synergy 480 und Synergy 660. Sie sollen eine verbesserte Leistung für rechen- und datenintensive Workloads bieten, etwa für die Finanzmodellierung. Des Weiteren verfügen sie über eine Ethernet-Konnektivität von 25/50 GBit und eine 2,8-mal größere Kapazität des Direct Attached Storages.

Zudem hat HPE mit Scalable Persistent Memory eine neue integrierte Speicherlösung vorgestellt, die mit Arbeitsspeichergeschwindigkeit in TByte-Größe läuft und die Rechenleistung dadurch auf eine neue Ebene bringen soll.

Des Weiteren hat HPE zwei neue Services zum Investitions- und Kapazitäts-Management eingeführt. Mit dem Service Capacity Care unterstützt der Hersteller nach eigenen Bekunden mittelständische Unternehmen dabei, eine Überprovisionierung zu reduzieren und die Kapazitätsauslastung zu erhöhen. Der neue Investment Strategy Workshop soll Unternehmen bei der Entwicklung einer IT-Investitionsstrategie mit Zahlungsmodellen und einer IT-Investitions-Roadmap unterstützen.

Die nächste Generation der Proliant-Server, Oneview 3.1, Intelligent System Tuning, Synergy for Gen10, Scalable Persistent Memory sowie der Capacity Care Service und der IT Investment Strategy Workshop sind laut HPE ab Sommer 2017 verfügbar.

Weitere Informationen finden sich unter www.hpe.com.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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