WAN-Beschleuniger

Damit das WAN nicht zum Bremsklotz wird

6. Februar 2013, 9:20 Uhr | Jeff Aaron, Vice President Marketing bei Silver Peak

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Latenzzeiten reduzieren

WAN-Optimierungssysteme erlauben es, den Datenverkehr in Klassen einzuteilen. Dies stellt sicher, dass Echtzeitdaten bei der Übertragung Vorrang vor weniger zeitkritischen Information erhalten.
WAN-Optimierungssysteme erlauben es, den Datenverkehr in Klassen einzuteilen. Dies stellt sicher, dass Echtzeitdaten bei der Übertragung Vorrang vor weniger zeitkritischen Information erhalten.
© Silver Peak Systems

Das zweite Problem, das sich mithilfe von WAN-Optimierung beseitigen lässt, sind zu hohe Latenzzeiten. Die Verzögerungszeiten werden primär durch die Länge der Übertragungsstrecke bestimmt. Bei einer WAN-Strecke zwischen zwei Firmenstandorten in Europa und den USA sind 100 bis 200 ms einzukalkulieren, bei einer Satellitenverbindung 500 ms und mehr. Einige Service-Provider bieten zwar innerhalb Europas über eigene Glasfasernetze teilweise Latenzzeiten von weniger als 3 ms an, doch sind solche WAN-Verbindungen für die Mehrzahl der Unternehmen viel zu teuer.

Anwendungen wie das Replizieren von Daten zwischen Rechenzentren erfordern eine möglichst niedrige Latency von deutlich unter 100 ms. Um die Verzögerungszeiten zu minimieren, kombinieren WAN-Optimierungslösungen mehrere Techniken. Diese setzen bei den Übertragungsprotokollen an, beispielsweise TCP, IP und UDP (User-Datagram-Protocol), außerdem beim Common-Internet-File-System-Protokoll (CIFS). Unter anderem verwenden WAN-Optimization-Appliances folgende Verfahren:

  • die Erweiterung des Sende- und Empfangsfenster von TCP-Paketen von der Standardgröße von 64 Kilobyte auf bis zu 1 Gigabyte,
  • Selective Acknowledgement (SACK): Dieses Verfahren ermittelt, welche IP-Pakete einer Warteschlange (Queue) bereits beim Empfänger angekommen sind und übermittelt nur die fehlenden Pakete von Neuem,
  • eine präzisere Messung der Round-Trip-Time (RTT) von Paketen mithilfe spezieller Verfahren,
  • optimierte Verfahren für Überlastkontrolle (Congestion-Control) wie Highspeed-TCP. Sie passen die TCP-Sende- und Empfangsfenster dynamisch an, und zwar abhängig davon, wie hoch die aktuelle Paketverlustrate auf einer WAN-Strecke ist.
  • Read-ahead/Write-behind-Caching von CIFS-Daten und eine Optimierung der CIFS-Meta-Daten.

Niedrige Latenzzeiten sind unter anderem die Voraussetzung dafür, dass auch Anwender in weit entfernten Außenstellen Daten und Applikationen nutzen können, die über zentrale Rechenzentren bereitgestellt werden. Auch das Replizieren von Daten zwischen Datacentern wird einfacher. Bislang galt bei der synchronen Datenreplikation wegen der Latenzzeiten eine Distanz von etwa 150 Kilometern als Maximum. Mit WAN-Optimierung lässt sich dieser Wert auf mehrere 100 oder gar 1000 Kilometer erhöhen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Damit das WAN nicht zum Bremsklotz wird
  2. Paketverlustrate und Latenzzeit schmälern Performance
  3. Mit Deduplizierung die WAN-Verbindung entlasten
  4. Latenzzeiten reduzieren
  5. Integrität der Daten sicherstellen
  6. Fazit

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Server, Datacenter

Matchmaker+