Infrastuktur

Energie in der richtigen Dimension

29. März 2012, 12:52 Uhr | Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Lastkennlinie entscheidet über Wirkleistung

Modulare Systeme wie die PMC-USVs punkten auch noch in einer anderen Disziplin, die in Rechenzentren besondere Bedeutung hat: Sie arbeiten ohne ausgangsseitigen Transformator, was eine ausgeglichene Lastkennlinie, weitgehend unabhängig von der Lastcharakteristik der angeschlossenen Verbraucher, erlaubt. Im Gegensatz zu den früher üblichen Computernetzteilen weisen die heute im Virtualisierungsumfeld extrem beliebten Blade-Server nämlich eine kapazitive (vorauseilende) Lastkennlinie auf. Dies bedeutet, dass, im Gegensatz zu einem herkömmlichen Server, USV-Anlagen mit Ausgangstransformator überdimensioniert sein müssen, weil sie eine induktive Lastcharakteristik am Ausgang erwarten. Der Leistungsfaktor, das Verhältnis von Schein-zu-Wirkleistung, liegt bei einem Blade-Server aber zwischen -0,95 bis -0,90 kapazitiv. Als Folge nähert sich die herkömmliche USV-Anlage ihrer Leistungsgrenze weit schneller als die Planer das bei der Installation berücksichtigt hatten. Ein Beispiel verdeutlicht das: Eine herkömmliche USV-Anlage mit einer Scheinleistung von maximal 300 kVA stellt bei einem Leistungsfaktor von -0,95 nur noch 214 kW Wirkleistung zur Verfügung. Liegt der Leistungsfaktor bei -0,90, sind es sogar nur noch 182 kW. Beide Werte gelten im Vergleich zur nominalen Belastung, wenn der Leistungsfaktor +0,80 induktiv ist.

Transformatorlose USV-Systeme haben hier den Vorteil, dass sie bis zu einem Leistungsfaktor von -0,95 gar keine und bei -0,90 nur eine geringe Leistungsverminderung von circa drei Prozent erfahren. Die USV kann also trotz massivem Einsatz von Blade-Servern kleiner dimensioniert werden. Das wird in Zukunft immer wichtiger, da der Einsatz von Blade-Servern weiterhin zunimmt, wie IDC regelmäßig ermittelt. „Blade-Systeme repräsentieren das am schnellsten wachsende Segment im Servermarkt und sind nun für 16 Prozent des weltweiten Umsatzes in diesem Bereich verantwortlich“, wie Jed Scaramella, Research Manager für Enterprise Server bei IDC im Dezember 2010 sagte.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Energie in der richtigen Dimension
  2. Voraussetzung: Korrekte Daten
  3. Maximaler Wirkungsgrad
  4. Redundanz auf modulare Art
  5. Modularer Ausbau
  6. Lastkennlinie entscheidet über Wirkleistung
  7. Hoher Spareffekt durch aktuelle USV-Systeme

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Server, Datacenter

Matchmaker+