Das branchenweite Interesse am Thema Energieeinsparung, das von einer Verizon-Initiative für eine jährliche Energieeinsparung von 20 Prozent für neu installierte Systeme getrieben wird, zeigt die Dringlichkeit, die Carrier dieser Thematik beimessen.
Das Energiekostenmanagement ist ein aufwändiges Unterfangen und umfasst nicht nur die initialen Kosten zur Bereitstellung der Energie, sondern auch die Ausgaben, die aufgewendet werden müssen, um die entstehende Abwärme wieder abzuführen. Die resultierenden Anforderungen an das Thermalmanagement können die Kosten der reinen Energienutzung leicht verdoppeln. Ein weiterer Punkt: Abwärme schränkt auch die mögliche Komponentendichte ein, was Carrier gleich doppelt teuer zu stehen kommt. Denn da die Systeme großzügiger gebaut beziehungsweise weniger oder leistungsschwächere Computing-Komponenten beherbergen müssen, wird entweder kostbare – weil nur eingeschränkt verfügbare – Stellfläche in den Telekommunikationszentralen unnötig verbraucht oder mögliche Service-Kapazitäten verschenkt.
In einer ersten Umfrage von Verizon geben Telekom-Anbieter und Hersteller an, dass sie eine Reduzierung des Stromverbrauchs um etwa 10 bis 15 Prozent durch den Einsatz neuer Geräte für realis-tisch halten. Die resultierende Initiative hat die Zielvorgabe mit etwa 20 Prozent sogar noch etwas höher angesetzt. Die Initiative stützt sich dabei auf Formeln, die dazu entwickelt wurden, die Leis-tungsaufnahme von Geräten in verschiedenen Betriebsbedingungen zu testen. Die Formeln umfassen ein spezifisches Messverfahren sowie eine Reihe von Bewertungen von Telekommunikations-Equipment in Bezug auf die Energieeffizienz.
Um den Energieverbrauch verschiedener Breitband-, Video-, Rechenzentrums- und Netzwerkapplikationen zu ermitteln, wurden die jeweiligen Testdaten der einzelnen Komponenten in die Formel eingetragen und im Bezug auf die angepeilte Zielvorgabe hinsichtlich des gesamten Energieverbrauchs evaluiert. Die Komponenten umfassen optische und Videoübertragungs-Systeme, Switches und Router, DSLAM, Highspeed-Internet-Equipment und Lösungen für optische Leitungsenden (OLT) sowie Switching-Power-Systeme , Server in Rechenzentren und Netzteile, die beim Betrieb und Monitoring der Kundenapplikationen eingesetzt werden.