Der Supercomputer LUMI (Large Unified Modern Infrastructure) des European High Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) soll Mitte 2021 die Arbeit aufnehmen. Seine potenzielle Spitzenrechenleistung von 550 Petaflops ist dabei äquivalent zur Performance von 1,5 Millionen modernen Laptops.
Der neue Europäische Supercomputer "LUMI" (Large Unified Modern Infrastructure) soll bereits Mitte 2021 in Betrieb genommen werden. Mit einer Spitzenrechenleistung von bis zu 550 Petaflops wird er einer der schnellsten Supercomputer weltweit sein.
Das EuroHPC JU (European High Performance Computing Joint Undertaking) charakterisiert LUMi als "pre-exascale", also als einen Supercomputer, der auf dem Entwicklungsstand vor Exascale-Computing steht. Ein solcher Computer wäre zu einer Rechenleistung von einem Exaflops fähig. Der neue Supercomputer hat seinen Standort im CSC-Datacenter im finnischen Kajaani. Finnland bildet zusammen mit Belgien, Tschechien, Dänemark, Estland, Island, Norwegen, Polen, Schweden und der Schweiz das "LUMI consortium". Dieses Konsortium vereint seine Expertise und Erfahrung, um ein kosteneffizientes und nachhaltiges HPC-Ökosystem (High Performance Computing) zu bieten.
Solche Supercomputer werden vor allem in führender Forschung sowie daten- und rechenintensiven Feldern benötigt. Unter anderem werden hiervon die Klima-, Krebs- und pharmazeutische Forschung profitieren, ganz zu schweigen vom Bereich der Künstlichen Intelligenz. Durch diese Supercomputer-Infrastruktur werden für Europa neue Forschungsmöglichkeiten und wissenschaftliche Durchbrüche greifbar wie beispielsweise ein besseres Verständnis des Klimawandels.
Nachhaltige Zukunftstechnologie
LUMI soll dabei vor allem zwei Anforderungen erfüllen: Er soll leistungsstark sein, aber auch nachhaltig. Dabei verfügt er über eine optimale Rechenleistung von 550 Petaflops, was der Performance von 1,5 Millionen modernen Laptops entspricht. Dabei verfügt LUMI über eine Speicherkapazität von 117 Petabytes mit einer aggregierten I/O-Bandbreite von zwei Terabytes pro Sekunde. LUMI wird dabei mittels "Cray EX Supercomputers" von HPE betrieben. Diese nutzen die nächste Generation der "EPYC"-CPUs und "Instinct"-GPUs von AMD. Für den Speicherplatz wird HPEs "Cray ClusterStor E1000 Storage System" eingesetzt. Um die Technologie von HPE nachhaltig einzusetzen, wird LUMI mit Energie aus Wasserkraft betrieben, wodurch bis zu 200 Megawatt zur Verfügung stehen. Die Abwärme wird dabei in das Wärmeversorgungsnetz eingespeist und umfasst 20 Prozent der örtlichen Wärme.
Der Standort des Supercomputers ist dabei auch von entscheidendem Vorteil für die Nachhaltigkeit. Denn: Abgesehen von einer niedrigen Umgebungstemperatur, die eine natürliche freie Kühlung erzeugt, besteht in Kajaani eine ausreichende Versorgung mit erneuerbaren Energien sowie die Möglichkeit einer Warmwasserkühlung. Somit kann die starke Leistung des Supercomputers auch CO2-neutral gehalten werden. Er soll während seiner Lebensdauer von 2021 bis 2026 eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werkzeuge sein.