PoE macht das separate Verlegen einer Energieleitung überflüssig. Gigabit-Ethernet dient zugleich als universelle Schnittstelle, die eine hohe Datenrate zur Übermittlung der Kamera-Rohdaten in Echtzeit erreicht. Bisherige Lösungen erlauben zwar die abgesetzte Montage dezentraler Kamera-Komponenten über PoE. Als zentrale Vernetzungselemente dienen jedoch PoE-Switches, die im Schaltschrank auf der Hutschiene oder in 19-Zoll-Technik verbaut sind. Das schränkt die Flexibilität bei der Einbindung in das Netzwerk oder der Nachrüstung von Bildverarbeitungssystemen in bestehenden Fertigungsanlagen ein, weil unter Umständen ein weiterer Schaltschrank installiert werden muss, der eine entsprechende Stellfläche erfordert.
Mehr Flexibilität durch Schutzart IP67 bietet der neue PoE-Switch »FL Switch 1708« von Phoenix Contact. Der Gigabit-Ethernet-Switch ist auf die Anforderungen der Bildübertragung in Gigabit-Ethernet-Netzwerken optimiert. Dazu unterstützt er überlange Ethernet-Pakete mit einer Länge bis 9720 Byte – auch Jumbo-Frames genannt –, um einen hohen Nutzdaten-Durchsatz bei der Weiterleitung von Bilddaten zu erzielen. Der in einem Metallgehäuse untergebrachte Switch lässt sich an beliebiger Stelle in die Anlage schrauben. Zu diesem Zweck wird er mit vier Schrauben an einer planen Montagefläche fixiert. M12-Stecker, die installationsfreundliche Kabelabgänge nach unten umfassen, binden die Ethernet-Ports an.
Zur einfachen Integration in die Anlagentechnik wird der »FL Switch 1708« mit der in der Automatisierungstechnik üblichen 24-VDC-Spannung versorgt. Das Gerät erzeugt dann intern die für den PoE-Betrieb nötige 48-VDC-Spannung, die anschließend im Datenkabel zur Verfügung steht. Eine separate 48-V-Versorgungsebene mit den jeweiligen Netzteilen wird dadurch entbehrlich. Der 24-V-Anschluss des PoE-Switches erfolgt über den neuen M12-Power-Steckverbinder, der für eine Stromtragfähigkeit bis 12 A ausgelegt ist.
In Summe beliefert der »FL Switch 1708« bis zu acht PoE-Verbraucher mit einer Speiseleistung von insgesamt 200 W. Die maximal verfügbare Speiseleistung pro Port beträgt 30 W, so dass sich die Ports die 200 W nach Bedarf teilen können. Weil es aber in der Praxis immer einen »Uplink«-Port gibt, der in der Regel kein PoE-Teilnehmer ist, müssen sich in den meisten Anwendungen nur maximal 7 PoE-Teilnehmer die 200 W teilen.