Eine Klimatisierung, die optimal an die Anforderungen im Rechenzentrum angepasst wurde, kann viel Geld sparen. Doch was ist dabei zu beachten
„Kosten reduzieren“ lautet die Devise in vielen Unternehmen. So gilt es in diesem Zusammenhang, große Stromverbraucher und Energiefresser ausfindig zu machen und zu eliminieren. Datacenter sind in einigen Unternehmen beispielsweise für 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. Von diesem Anteil werden wiederum im Durchschnitt 37 Prozent für die Kühlung verbraucht, so dass eine optimal angepasste Klimatisierung Kosten einsparen und für eine bessere Energieeffizienz sorgen kann.
Wie energieeffizient ein Rechenzentrum arbeitet, gibt der so genannte PUE-Wert (Power-Usage-Effectiveness) an. Dieser setzt die insgesamt verbrauchte Energie ins Verhältnis zur Energieaufnahme der IT-Hardware. Falls die Infrastruktur genauso viel Energie verbraucht wie die angeschlossenen Server, ergibt sich ein Wert von 2,0. Dieser oder noch bessere Werte sind in vielen Datacentern durchaus üblich. Besonders energieeffiziente Rechenzentren erreichen dagegen Werte zwischen 1,1 und 1,2.
Bei der Auswahl der geeigneten Klimatisierungslösung gilt es, verschiedene Gesichtspunkte in Betracht zu ziehen. So hängt es vor allem von der Leistungsdichte der Server und der damit verbundenen Wärmeentwicklung im Server-Rack beziehungsweise im Server-Raum ab, welches Konzept am besten geeignet ist und für eine höhere Energieeffizienz im Rechenzentrum sorgt. Für eine energieeffiziente Klimatisierung empfehlen sich die folgenden zehn Tipps:
Tipp 1: Detailgetreu planen
Ein optimales Rechenzentrum fängt mit der Planung an. Besonders fatal wirkt es sich aus, wenn an den späteren Leistungs- und Verfügbarkeitsansprüchen vorbei geplant wird. Die Definition der gewünschten Leistungsparameter des Rechenzentrums sollte nicht nur Verarbeitungskapazität der Rechner, Speicher und übrigen Systeme umfassen, sondern auch Aspekte wie die Klimatisierung einbeziehen. Maßgeblich sind hinsichtlich Leistung und Verfügbarkeit die Ansprüche der zukünftigen Anwender. Die für die angestrebte Verfügbarkeitsklasse nötige RZ-Architektur lässt sich anhand der Definitionen des Uptime-Institutes detaillieren. Es klassifiziert Rechenzentren je nach Verfügbarkeit in Tier I (geringe Verfügbarkeitsanforderungen) bis IV (Hochverfügbarkeit). Für jede Tier-Klasse sind eindeutige Anforderungen beispielsweise hinsichtlich der Klimatisierung festgelegt, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
Für jedes Server-Rack gilt es, den entsprechenden Kühlbedarf zu ermitteln – dieser darf weder zu gering noch zu hoch kalkuliert werden. Beim Kühlkonzept kommt es aufs Detail an: Wer beispielsweise das Umluft-Kühlgerät möglichst weit von den Racks mit der größten Leis-tungsdichte entfernt vorsieht, darf sich über überhitzte Rechner dort nicht wundern – die Kaltluft wird dieses Rack unter Umständen nicht oder nicht im nötigen Volumen erreichen.