Unternehmen nutzen vermehrt Künstliche Intelligenz, wodurch die Nachfrage nach Rechenzentrumsflächen steigt, die auf hohe Leistungsdichten ausgelegt sind. Colocation-Provider, die den wachsenden Anforderungen ihrer Kunden in Hinblick auf Stromversorgung, Kühlung und Netzwerk gerecht werden wollen, müssen daher schon heute in neue Infrastruktur investieren.
Dafür müssen Rechenzentren geplant, gebaut und betrieben werden, die auch für den Einsatz von KI-Hardware geeignet sind. Dem hohen Kühlbedarf entsprechend verfügen diese über geeignete Deckenhöhen und Doppelböden. Kaltgangeinhausungen sorgen dafür, dass Kaltluft zielgerichtet das KI-Equipment umströmt und sich nicht mit der entstehenden Abwärme vermischt. Das Stromkonzept moderner Rechenzentren sieht die standardmäßige Bereitstellung von mehrphasigen 400-Volt-Anschlüssen vor, um das hochintegrierte KI-Equipment mit der erforderlichen Energie zu versorgen. Großzügig dimensionierte Kabelschächte ermöglichen zudem einen flexiblen Ausbau von Netzwerkanbindungen auf Glasfaserbasis. Das erlaubt Unternehmen den performanten Transfer ihrer Daten sowie hybride Konzepte.
Bereits heute kann nicht jeder Colocation-Provider eine entsprechende IT-Infrastruktur aufgrund der hohen Anforderungen von KI-Appliances bereitstellen. Manche Hardware-Anbieter wie beispielsweise Nvidia zertifizieren und auditieren deshalb Rechenzentrumsdienstleister als KI-geeignet.
Colocation-Provider müssen hohe Investitionen in ihre Infrastruktur tätigen. Denn wegen der steigenden KI-Durchdringung wächst die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazitäten, die darauf ausgelegt sind. Die Infrastruktur muss dabei höhere Stromdichten sowie darauf abgestimmte Kühlkonzepte bieten können. Um sich im Wettbewerb um das Housing von KI-Appliances durchsetzen und im Markt positionieren zu können, arbeiten Rechenzentrumsbetreiber deshalb in vielen Fällen an verschiedenen ökologisch verantwortlichen Strom- und Kühlkonzepten wie beispielsweise der Flüssigkühlung. Unternehmen und Colocation-Provider müssen zusammenarbeiten, um die Herausforderungen der Rechenzentrumsinfrastruktur zu bewältigen – nur dann werden sie das Wertschöpfungspotenzial von Künstlicher Intelligenz erfolgreich nutzen können und die Digitale Transformation in Deutschland vorantreiben.
Holger Nicolay, Business Development Manager, Interxion