Bei vielen IT-Service-Management-Tools liegt der Fokus klar auf der Verwaltung der Hardware wie Server, Storage oder Netzwerkkomponenten mit dem Ziel, den Betrieb so kostengünstig wie möglich zu halten. Seit einigen Jahren spielen jedoch auch der Energieverbrauch, Kühlung sowie Platzbedarf im Rechenzentrum eine immer größere Rolle. Doch dafür fehlen vielen ITSM-Lösungen die entsprechenden Werkzeuge – DCIM-Lösungen schließen diese Lücke.
Integration von DCIM und ITSM
Seit 2013 besteht zwischen IBM und Emerson Network Power eine Partnerschaft, um genau die angesprochene technologische Lücke zu schließen. Dazu wurde die DCIM-Lösung Trellis von Emerson mit der ITSM-Lösung „Cloud and Smarter Infrastructure (C&SI)“ von IBM integriert, um die Verwaltung der Rechenzentrumsressourcen zu optimieren. Für Unternehmen, die besonders hohe Anforderungen an IT-Services haben, ist der Einsatz einer DCIM-Lösung das Mittel der Wahl, wenn es um die Erhöhung der Energie- und Betriebseffizienz sowie die bessere Bereitstellung der IT-Services geht. Trellis verfügt über eine Schnittstelle mit dem Smart-Cloud-Control-Desk (SCCD). Darüber werden Daten von Workflows, Ereignissen und insbesondere von Assets mit der ITSM-Lösung von IBM ausgetauscht. Der Vorteil: Die Daten werden automatisch in beiden Datenbanken synchronisiert und sind damit jederzeit aktuell – wodurch der Mehraufwand für die Pflege zweier Daten- banken entfällt. Außerdem lassen sich so inkonsistente Daten, die beispielsweise durch Tippfehler entstehen, vermeiden.
Weitere Vorteile der Integration von DCIM- und ITSM-Lösungen sind:
Verbesserter Einblick ins Rechenzentrum: Die Veränderungen im Rechenzentrum wie der Umbau oder Umzug von Servern oder Kabeln sowie das Hinzufügen neuer IT oder der Austausch von Hardware haben immer auch Auswirkungen auf die IT-Services oder umgekehrt die Bereitstellung neuer Services. Hier hilft der umfassende Einblick in die IT- und physikalische Infrastruktur, diese Auswirkungen zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
Alarm- und Ereignismanagement – Störungen vermeiden: Neben den Asset-Informationen wird auch das Alarm- und Ereignismanagement synchronisiert. Dadurch erhalten die Verantwortlichen tiefgehende Einblicke in die Hintergründe ausgefallener Services. Anhand von Modellen lässt sich so beispielsweise erkennen, welche Auswirkungen Störungen im Rechenzentrum auf einen Business-Service haben. Außerdem sehen die Verantwortlichen, welche Korrelation zu anderen Störungen besteht und erkennen genau, welche Folgestörungen daraus entstanden sind. Mittels einer historischen Datensammlung lassen sich zudem Trendanalysen erstellen. Alle Störungen werden aufgezeichnet und die Auswertungen zeigen beispielsweise Zyklen auf, in denen es regelmäßig zu Störungen kommt. Umgekehrt können bei Ausfall von IT-Services sehr schnell mögliche Ursachen in der IT- oder Facility-Infrastruktur erkannt und somit Services schneller wiederhergestellt werden.
Verbesserter Workflow: Die Integration einer DCIM- und ITSM-Lösung hat auch positive Auswirkungen auf die Workflows im Rechenzentrum und sorgt damit für eine hohe Agilität bei der Anpassung derIT an die Geschäftsanforderungen. Häufig entstehen aus der Notwendigkeit neuer Services veränderte Anforderungen an bestimmte IT-Geräte. Ein kombinierter Workflow ermöglicht die Vereinheitlichung der Änderungsprozesse über Abteilungsgrenzen hinweg. Stehen Informationen aus der DCIM-Lösung nicht zur Verfügung, lässt sich bei Planungen nicht vorab sagen, ob diese auch umgesetzt werden können. Denn dafür müssen auch immer Details der physikalischen Infrastruktur wie Stromversorgung oder Abmessungen in Relation zu den vorhandenen Kapazitäten berücksichtigt werden. Sind die DCIM- und ITSM-Lösung integriert, wird im Service-Management eine Anfrage gestartet, und alle notwendigen Parameter werden eingegeben sowie fachliche Freigaben eingeholt. Diese Informationen werden dann an Trellis weitergegeben. Die Software ermöglicht die effiziente Weiterbearbeitung und Prüfung, ob die erforderliche physikalische Infrastruktur vorhanden ist oder was eventuell neu beschafft beziehungsweise angepasst werden muss. Daraufhin erfolgt die Weiterleitung an das Service-Management, wo die kaufmännische Freigabe erfolgt sowie Bestellung und Implementierung abgewickelt werden. Sind Änderungen in der physischen Infrastruktur erfolgt, werden diese in der Datenbank von sowohl DCIM als auch ITSM ersichtlich.
Fazit
Die Integration der ITMS-Software von IBM mit der Trellis-Plattform von Emerson Network Power gibt umfassende Einblicke in Rechenzentren in Echtzeit – angefangen bei den IT-Anwendungen, über die Infrastrukturkomponenten bis hin zum Stromnetz. Damit ist das ganzheitliche Management von Rechenzentren möglich. Anhand der gewonnenen Informationen können die Energieeffizienz sowie die Raum- und Kapazitätsauslastung verbessert, das Problemmanagement und die Ressourcenbereitstellung beschleunigt und die Betriebseffizienz gesteigert werden. Dadurch sinkt das Ausfallrisiko und die Bereitstellung von IT-Services ist besser als je zuvor.