Monitoring

IP-basierte Videokonferenzen überwachen

9. Juli 2013, 11:45 Uhr | Ales Mahler, Regionaler Sales Manager DACH bei Network Instruments

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Überwachungs-Features

Der Markt bietet viele Lösungen zur Überwachung von Videokonferenzanwendungen. Angefangen von einfachen Software-Tools bis hin zu umfangreichen Monitoring-Plattformen. Bei der Auswahl des Systems ist es ratsam, vor allem auf sechs Features zu achten:

  • Expertensystem: Die Monitoring-Lösung sollte ein Expertensystem bieten, das auch Video-Daten analysieren kann. Das ist wichtig, wenn während der Videokonferenz Störungen auftreten und sofort lokalisiert und behoben werden müssen. Solche Expertensysteme ermöglichen schnelle, tiefe und direkte Einblicke in die VoIP- und Videokonferenz-Protokolle und beurteilen die Session-Qualität. Manche von ihnen ermöglichen sogar eine IPTV-Analyse und zeigen den Gesundheitsstatus laufender Videos an.
  • Multi-Hersteller-Unterstützung: Videokonferenzlösungen arbeiten normalerweise mit aufeinander abgestimmten Komponenten eines Herstellers. Doch immer mehr Anwender setzen Lösungen von verschiedenen Herstellern im gleichen Netz ein. Daher ist es wichtig, dass das Überwachungssystem Konferenzsysteme von mehreren Herstellern unterstützt und ein reibungsloses Zusammenspiel gewähr- leistet ist.
  • Videodaten als Teil des Netzwerk- Traffics: Die Lösung muss den Video-Verkehr neben allen anderen Applikationen im Netzwerk betrachten. Denn die Netzwerkabteilung hat alle Anwender und Anwendungen im Blick. Eine dringende SAP- Sitzung darf nicht durch eine Videokonferenz unterbrochen werden. Somit benötigt das Netzwerk-Team eine Sicht auf das komplette Geschehen im Netz, damit er auftretende Probleme schnell lösen kann.
  • Langzeitaufzeichnung und Speicherkapazität: Grundlegend für die Rekonstruk-tion aller Videokonferenzen und zur retrospektiven Problemanalyse ist die Aufnahme des kompletten Netzwerkverkehrs. Für die Analysen sind das Kontrollprotokoll genauso wichtig wie die Inhalte. Die Aufzeichnungsgeschwindigkeit muss angepasst sein an die Datenraten im Netz. Bei Datenraten im 10-GBit/s-Bereich sollte die Schreibgeschwindigkeit ebenfalls mindestens bei 10 GBit/s liegen, um alle Pakete von mehreren Verbindungen aufnehmen zu können und auf höhere Datenraten in der Zukunft vorbereitet zu sein.
  • Überwachung der Infrastruktur des Videokonferenzsystems: Für ein reibungsloses Arbeiten des Konferenzsystems ist es entscheidend, dass auch die integrierten Komponenten sowie deren Signalisierung untereinander überwacht werden. Die Netzwerkabteilung hat so einen sehr detaillierten Blick auf den Zustand der Konferenzlösung und sieht auf einen Blick, wenn hier Störungen auftauchen. Die Überwachungslösung sollte zum Beispiel die Komponenten der verbreiteten Konferenzsysteme von Microsoft, Cisco oder Avaya in die Analyse mit einbinden können.
  • Aggregierte und detaillierte Berichterstattung: Wenn eine Monitoring-Lösung die wichtigsten Parameter zwar zuverlässig misst und überwacht, aber die Ergebnisse nicht praxisgerecht und übersichtlich darstellt, kann der Administrator nicht effizient damit arbeiten. Die meisten Lösungen arbeiten mit einer Übersichtsdarstellung über das Netz, von der aus der Netzwerkverantwortliche auf verschiedene Anwender und Komponenten zugreifen und immer tiefer in die Analyse gehen kann. Neben einer Sicht auf die wichtigsten Kennwerte einer Session wie VoIP- und Video-MOS-Werte benötigt die Netzwerkabteilung Kontext-Darstellungen, die ihm Umgebungsfaktoren oder die Beeinflussung durch andere Anwendungen auf- zeigen. Nur so kann er Probleme schnell lokalisieren. Zudem benötigt er aussagekräftige Reports, um zum Beispiel anschaulich zu begründen, warum eine leistungsfähigere Netzwerkkomponente an einer Stelle notwendig ist.

  1. IP-basierte Videokonferenzen überwachen
  2. Quality-of-Service und Bandbreite
  3. Die wichtigsten Parameter
  4. Überwachungs-Features
  5. Fazit
  6. Expertenkommentar: Am besten mit Netzwerk-Probes

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