Die Geothermie bietet für die Kühlung von IT-Infrastrukturen großes Potenzial, da sie enorme Energieeinsparungen gegenüber herkömmlichen Klimatisierungslösungen ermöglicht. Allerdings sind bei der Planung und Umsetzung von Geothermieanlagen zahlreiche technische und auch rechtliche Aspekte zu berücksichtigen.
Kleine Serverräume werden heute überwiegend mit Klimasplitanlagen oder kältemittelbasierten Klimalösungen gekühlt, bei mittleren und großen Rechenzentren kommen meist kaltwasserbasierte Lösungen zum Einsatz. Das Herzstück beider Techniken sind aufwendige maschinelle Kälteerzeuger, die aus elektrischer Energie und mit Hilfe von Kompressoren und Kältemittel die benötigte Kühlung generieren. Dieser relativ energieintensive Ansatz wird in modernen Rechenzentren meist mit Freikühltechnologien kombiniert, die kühle Außenluft nutzen, um die Energieeffizienz zu erhöhen.
Um die benötigte Betriebssicherheit zu gewährleisten, werden die Kälteerzeugungsanlagen und hydraulischen Komponenten üblicherweise redundant aufgebaut. Je nach gefordertem Sicherheitslevel kommen hier n+1-Architekturen oder vollredundante Anlagen zum Einsatz. In der Praxis führt dies schnell zu komplexen Infrastrukturen, deren Einrichtung und Betrieb sich recht aufwendig darstellt.
In den letzten Jahren kommen als Alternative sowohl für kleine als auch für größere Rechenzentren Klimatisierungskonzepte zum Einsatz, die auf eine maschinelle Kälteerzeugung völlig verzichten und sich die benötige Kühlung einfach über äußerst energieeffiziente Pumpen aus der Erde beschaffen. Die Geothermie - heute bereits vielfach genutzt, um Gebäude im Winter zu beheizen und im Sommer zu kühlen - hält damit Einzug in die Rechenzentren.