Im Allgemeinen ist man sich einig, dass große, aktive Layer-2-Netzwerkstrukturen mit möglichst wenig „Hops“ und damit wenig Latenz und hoher aggregierter Bandbreite bei niedrigem Überbuchungsfaktor mehr als erstrebenswert sind. Nur wie ist das zu erreichen? Da gehen die Meinungen und Lösungsvorschläge doch arg auseinander. Und proprietäre Lösungen halten Einzug. Als hätte man die Vergangenheit komplett ausgeblendet – „geblitzdingst“ wie der Kinogänger sagen würde. Am Ende haben proprietäre Lösungen doch immer zu höheren Gesamtkosten geführt. Aber durch den enormen Druck im Markt sind Lehren aus der Vergangenheit schon fast wieder Schall und Rauch.
Da werden völlig neue „xFabrics“ promoted, die es nun gar nicht mehr erlauben werden andere Hersteller sinnvoll mit ins Netz zu integrieren. Und die Standardisierungsgremien von IEEE und IETF haben konkurrierende Verfahren am Start. Wobei der Beobachter sich fragen sollte, warum die IETF versucht, Layer-2-Topologie-Protokolle zu standardisieren, die in den letzten Jahrzehnten immer von der IEEE festgelegt wurden. Und die IEEE hat sich dazu committed alle bestehenden und neuen IEEE-Standards (inbesondere die IEEE-DCB-, Data-Center-Bridging-Protokolle, aber auch bestehende Managementprotokolle wie Ethernet O&AM etc.) über Shortest-Path-Bridging (SPB) zu unterstützen. Der Kunde wird auf absehbare Zeit zwischen den beiden Verfahren beziehungsweise proprietären Vorläufern wählen müssen. Und damit keine heterogenen Netze für die nächsten Monate, eher noch Jahre aufbauen können. Daher gilt es abzuwägen ob der Einsatz solch neuer, noch nicht verabschiedeter Standards heute viel Sinn macht.