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O-Ton

Meshing, Fabrics&Co.

14. Juli 2011, 13:34 Uhr | Markus Nispel, Vice President Solution Architecture, Enterasys Networks.

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Knackpunkt Latenz

Einzelne Hersteller gehen noch weiter und stellen mit vollständig proprietären – „single hop“-Architekturen den Anwender vor die Herausforderung, sich völlig diesen Anbietern auszuliefern und dann auch noch eine völlig neue Technik in der Planungs- und Betriebsmannschaft einzuführen. Der Charme extrem geringer Latenz scheint attraktiv, aber bei genauerem Hinsehen ist dies auch eine Mogelpackung. Viele Angaben beruhen hier auf Daten im so genannten „Cut-Through-Modus“ der Switch-Komponenten. Dieser ist allerdings nicht praktikabel wenn auch nur geringste Überlastszenarien durch so genannte Microbursts entstehen oder unterschiedliche Interface-Geschwindigkeiten die Regel sind.

Und seien wir realistisch – welche Latenzen entstehen heute in den Server-Systemen selbst? Spielt es da wirklich eine Rolle ob ich nun 3, 5 oder 7 µs Delay im Netz habe? Es sei denn ich betreibe einen HPC-Cluster. Ob ich 10 oder 100 µs delay habe, das wird dann schon relevant. Aber dies kann man auch mit intelligenten Netzdesigns, die auf Standards beruhen, adressieren. Mit einem Netzwerkdesign im Datacenter auf Basis eines EoR oder MoR (End of Row, Middle of Row) kann ich die Anzahl der Hops massiv reduzieren, oft auf 2 Hops bei mittelgroßen Datacentern und bin damit in der Lage alle angeschlossenen Systeme blockierungsfrei über die integrierte Highspeed-Backplane der EoR/MoR-Switches zu verbinden.

Klar, dass Datacenter-Netzwerkdesigns unterliegt massiver Umwälzungen aber man sollte die Prinzipien eines standardisierten und skalierbaren Designs nicht völlig über Bord werfen. Lassen Sie sich nicht blenden von den aktuellen Diskussionen und gehen Sie mit gehörigem Maß und Skepsis an das Thema heran.