Paessler PRTG Network Monitor 12 - Mit dem aktuellen Release ihres „PRTG Network Monitors“ hat Paessler gleich zwei Versionsnummern vor dem Punkt übersprungen. Wir finden, dass genug Neues im Produkt steckt, um einen großen Sprung zu rechtfertigen - und Versionsnummern sind heutzutage ohnehin nicht mehr relevant, was Paessler genau so begründet, wie wir selbst es tun würden.
PRTG-Network-Monitor, kurz PRTG, ist soeben in der Version 12 erschienen. Wo sind denn die Versionen 10 und 11 geblieben? Das wird sich mancher PRTG-Insider fragen, und auch wir waren angesichts dieses großen Versionssprungs überrascht. Dirk Paessler, Vorstand der Paessler AG, begründet dies durch die vollzogene Umstellung der Rollout-Strategie auf „Continuous Rollout“, was auch schon die erste Neuigkeit ist.Wer Dienste wie Facebook, Google-Mail oder Salesforce nutzt, kennt das bereits:
Nutzer dieser Dienste brauchen sich nicht um die Verwaltung von Software-Aktualisierungen kümmern, sie loggen sich einfach ein und nutzen automatisch die aktuellste Version. Da PRTG im Netzwerk des Nutzers läuft, kann Paessler es zwar nicht genau so machen, aber mit dem neuen Konzept kommt das Unternehmen nah heran.
Paesslers Ziel ist es, neue Features und Fixes schneller und in besserer Qualität zu verteilen. Dafür offeriert das Unternehmen nun drei Kanäle für Software-Aktualisierungen: Stable, Preview und Canary. PRTG-Nutzer selektieren in ihrer PRTG-Installation einfach einen dieser Kanäle und wählen
damit entweder maximale Stabilität, frühen Zugriff auf neue Features oder einen Mix aus beidem. Paessler informiert die Nutzer dann über neue Software-Versionen im jeweiligen Kanal. Der Canary-Kanal offeriert beispielsweise Code direkt aus der Entwicklungsabteilung, manchmal gleich mehrmals an einem Tag. Dies ist früher Code, der vielleicht noch nicht vollständig implementiert oder noch nicht intensiv getestet ist, womit der Canary-Kanal nur für Testumgebungen gewählt werden sollte. Im Preview-Kanal erscheinen wöchentlich die letzten Features und Fixes, nachdem sie das eigene Lab erfolgreich durchlaufen haben. Dieser Kanal bietet dem Nutzer frühen Zugriff auf neue Features und gibt Paessler die Gelegenheit, neue Features früher in der „freien Wildbahn“ zu testen. Der Stable-Kanal schließlich offeriert konservative, ausführlich getestete Versionen. Dieser Kanal wird etwa ein oder zwei mal im Monat aktualisiert und immer auch dann, wenn es wichtige Fehlerbehebungen zu verteilen gilt.
Was hat das jetzt mit dem Versionssprung zu tun? Mit „Continuous Rollout“ und Auto-Update spielt es keine Rolle mehr, mit welcher Version genau ein Nutzer arbeitet, er nutzt stets die aktuellste Version, Punkt. Und seit Erscheinen der Version 12 verwendet Paessler das aktuelle Jahr und das jeweilige Quartal als Versionsnummer, womit sich nun die 12 vor dem Punkt erklärt. Aber auch abgesehen vom neuen Rollout-Verfahren steckt so viel Neues in PRTG, dass ein großer (konservativer) Versionssprung in jedem Fall gerechtfertigt gewesen wäre.