Einzeltest: PRTG Network Monitor Version 12 von Paessler

Monitoring auf der Überholspur

17. Oktober 2012, 14:42 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Neue Sensoren

Jede neue PRTG-Version kommt immer auch mit neuen oder verbesserten Sensoren, Version 12 bildet da keine Ausnahme. Zugelegt hat das Produkt unter anderem beim Monitoring virtueller Systeme beziehungsweise der Plattformen, auf denen sie laufen. So gibt es nun Sensoren, welche die Hardware von Vmware- und Xen-Hostservern überwachen. Die Nutzer von Cisco-ASA-Firewalls können sich ebenfalls freuen, denn gleich zwei neue Sensoren überwachen die aktiven VPN-Verbindungen einer ASA-Firewall sowie den Datenfluss durch permanente VPN-IPsec-Verbindungen via SNMP. Außerdem gibt es nun einen SNMP-Cisco-ADSL-Sensor, der die Verbindungsqualität von ADSL-Verbindungen eines Cisco-Routers überwacht. Während Cisco-Router in vielen großen Netzwerken zu Hause sind, trifft dies auf AVMs „Fritz!Box“ nur bedingt zu. Trotzdem hat Paessler für diesen bei Privatanwendern und KMUs populären Internet-Router einen eigenen Sensor entwickelt. Ob es da wirklich einen Bedarf gab? Jedenfalls gibt es nun diesen Sensor, und er funktioniert sehr gut - wie übrigens alle PRTG-Sensoren. Gut geeignet, um schnell zu checken, wie es mit der bestellten DSL-Geschwindigkeit tatsächlich ausschaut. Für größere Unternehmen viel brauchbarer ist da eher wieder der neue Google-Analytics-Sensor. Die Verfügbarkeit und Ladezeit einer Website messen konnte PRTG auch vorher schon, jetzt sammelt das Produkt zusätzlich auch die über Google-Analytics bereitgestellten Verkehrsdaten. Die Konfiguration ist nicht schwer, es reicht, den Benutzernamen, das Passwort und die Profile-ID für Google-Analytics einzugeben. Gerade für einen Sensor dieser Art ist es sehr nützlich, dass sich Administratoren aussagekräftige Berichte generieren lassen können - mit Datentabellen und/oder Diagrammen, automatisch und periodisch ausgeführt.

Unbedingt zu erwähnen ist noch der SIP-Options-Ping-Sensor, der überwacht, ob ein SIP-Server einen Anruf entgegennehmen und zum nächsten Knoten weiterleiten kann. So ein Monitoring führt zwar eine gute SIP-Software selbst durch, aber es ist sicher vorteilhaft, Informationen dieser Art von unterschiedlichen Geräte in einer zentralen Konsole zu sammeln, zumal fraglich ist, ob alle anderen Applikationen bei einem Fehler so zuverlässig und flexibel alarmieren, wie PRTG-Network-Monitor.

Damit zum Alarmsystem von PRTG-Network-Monitor. Das funktioniert einwandfrei. Alarme und Warnungen zeigt das Programm unübersehbar an und protokolliert sie penibel, auf Wunsch auch per Syslog. Administratoren oder Gruppen von Administratoren, die natürlich alle nicht ständig vor der Konsole sitzen, erhalten Benachrichtigungen via E-Mail, SMS und/oder Pager. Außerdem sendet PRTG auf Wunsch SNMP-Traps. Überhaupt ist das Programm sehr mitteilungsfreudig und liefert permanent brauchbare Informationen und Hilfestellungen. Um Massennachrichten zu vermeiden, lassen sich Nachrichten zusammenfassen. Als Reaktion auf einen Fehler können auch beliebige Programme beziehungsweise Scripts gestartet und/oder HTTP-Aktionen ausgeführt werden. Die dazu notwendigen Konfigurationsoptionen verstecken sich hinter „Kontoeinstellungen“, „Benachrichtigungen“, „Eine neue Benachrichtigung hinzufügen“. Das ist nicht intuitiv, aber wichtig ist, dass es solche Funktionalität überhaupt gibt. Apropos intuitiv, es ist offensichtlich, dass PRTG-Network-Monitor ein sehr umfangreiches und flexibel einsetzbares Produkt geworden ist. Damit hat es leider auch ein wenig eingebüßt an der Leichtigkeit, mit der es sich bedienen lässt. Aber das ist wohl ein Kompromiss, den man eingehen muss, möchte man ein wirklich fast universell einsetzbares Monitoring-Produkt nutzen.

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