Simultaninterview

Nachgehakt: Energieeffizenz im Datacenter

14. Dezember 2011, 17:01 Uhr | David Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Rittal

Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal in Herborn.
Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement System Solutions bei Rittal in Herborn.
© Rittal

funkschau: Mit welchen Produkten und Systemen haben Sie in 2011 für Entlastung bei Ihren Kunden im Datacenter gesorgt?
Hanstein: Unsere USV-Systeme halten mit einem Wirkungsgrad von 95 Prozent die Verlustleistung sehr gering. Auf Grund der geringeren Wärme im Schrank entsteht auch weniger Bedarf für die Kühlung. Mit der Form der direkten freien Kühlung errreicht unser Kunde einen PUE-Wert von weniger als 1,3. Damit spart er jährlich zirka 40.000 Euro für die Stromerzeugung.

funkschau: Welchen „Energiefressern“ sind Sie dabei 2011 vorrangig zu Leibe gerückt?
Hanstein: Das größte Einsparpotenzial bietet die Klimatisierung, sie verbraucht mit bis zu 37 Prozent fast genauso viel Energie wie die Server im Datacenter. Eine Modernisierung der USV-Systeme bringt eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent. Gerade im unteren Lastbereich spielt ein hoher Wirkungsgrad seine Vorteile aus und sorgt für eine geringere Verlustwärmeabgabe.

funkschau: Wie effizient war dabei das Investitions-Aufwand-/Armortisierungsverhältnis?
Hanstein: Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren sind es nicht die Anschaffungskosten der USV-Systeme, die ins Gewicht fallen, sondern die Energiekosten. Das gilt auch für die Klimatisierung. Unser Kunde Celler Brunnenbau erreicht mit einer Geothermie-Lösung einen PUE-Wert von weniger als 1,10. Über 90 Prozent der eingespeisten Energie erreicht die Server, das spricht für Kosteneffizienz.

funkschau: Das Thema Energieeffizienz wird uns noch viele Jahre begleiten – wie sieht ihre Energieeffizienz-Vision im Datacenter für 2020 aus?
Hanstein: Auch in der Zukunft wird sich der Trend zu effizienten Klimatisierungslösungen fortsetzen; Schwerpunkt wird dabei die direkte freie Kühlung sein. Zudem können Server zukünftig mit noch höheren Einblastemperaturen betrieben werden. Als Folge davon wird die meiste Zeit im Jahr die kühle Außenluft zur Klimatisierung eines Rechenzentrums genutzt werden können.

funkschau: Der Schuster hat bekanntlich die schlechtesten Schuhe – welche Energiesparprojekte hat ihr Unternehmen denn ureigens umgesetzt?
Hanstein: Die Erfassung von Energieverbräuchen ist bei Rittal selbstverständlich und reicht vom Fremdbezug von Strom, Gas und Wasser bis hin zum Verbrauch von erzeugter Druckluft und Solarenergie sowie erneuerbarer Energien aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Allein in den letzten fünf Jahren haben wir beispielsweise in unserem größten Werk in Rittershausen die Verbräuche bei Strom, Gas und Wasser bis zu 30 Prozent gesenkt.

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