Infrastruktur

Norm für das Energiemanagement

22. März 2013, 11:11 Uhr | Dipl. Ing. Armin Haug, Application Engineer, Eaton Electric, Bereich Power Quality

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Norm weckt Erwartungen

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© Eaton

Ist die ISO 50001 für jedes Rechenzentrum anwendbar? Besonders Rechenzentren eines Unternehmens, die international an verschiedenen Standorten verteilt sind, profitieren von dem weltweiten Geltungsbereich der Norm, da so länderübergreifend mit einheitlichen Prozessen gearbeitet werden kann. International arbeitende Konzerne nutzen die in der ISO-50001-Norm beschriebenen Prozesse auch im Rahmen des EU-Emissionsrechtehandels, etwa um ihren CO 2-Ausstoß zu kontrollieren und zu protokollieren. Darüber hinaus greift in Deutschland noch die Härtefallregelung des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz). Es sieht vor, dass produzierende Unternehmen aus energieintensiven Industrien unter gewissen Voraussetzungen die Stromsteuer für eine Reihe von bestimmten Fertigungsprozessen geltend machen, beziehungsweise den so genannten Spitzenausgleich beantragen können. Die Inanspruchnahme nach dem EEG setzt jedoch zwingend eine Zertifizierung nach ISO 50001 durch eine entsprechende Akkreditierungsstelle voraus.

Obwohl die Norm selbst keine speziellen Richtlinien für Rechenzentren vorsieht - sie gelten als kommerzielle Gebäude - gehen Experten davon aus, dass sich die ISO-Norm 50001 zu einem der wichtigsten Rahmenwerke für den effizienten Betrieb von Rechenzentren entwickeln wird. Denn gerade RZ-Dienstleister und Cloud-Anbieter sehen sich aufgrund stark ansteigender Energiepreise schon jetzt einem erhöhten Kostendruck ausgesetzt und jede nach-haltige Senkung des Energieverbrauchs verbessert die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Immer bedeutsamer wird zudem der Imagegewinn, den ein Unternehmen durch einen schonenden Umgang mit Umweltressourcen erzielen kann. Und eben dieses lässt sich durch eine Zertifizierung nach ISO 50001 nachhaltig belegen, zumal davon ausgegangen werden kann, dass akkreditierte Betriebe ihrerseits Lieferanten und Anbieter mit einer entsprechenden Zertifizierung bevorzugen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Daten aus bisherigen Maßnahmen, wie etwa die regelmäßige Erfassung des Gesamtenergieverbrauchs und kontinuierliche PUE-Messungen, leicht in das neue EnMS nach ISO 50001 zu integrieren sind. Ein weiterer Aspekt: Steigen die Strompreise weiter oder es greift die drohende Besteuerung von CO2-Emmissionen, können veraltete Rechenzentren sehr schnell unrentabel werden. Auch vor solchen Risiken schützt die ISO 50001, weil RZ-Leiter bei Neuinvestitionen in Serverhardware, Klimatisierung und USV-Anlagen durch die neue Norm dazu aufgefordert sind Strom sparende Systeme zu bevorzugen. Die Norm umzusetzen bringt also eine ganze Reihe von Vorteilen: eine verbesserte Energieeffizienz, reduzierte Kosten, eine vorteilhafte Umweltbilanz und weniger Risiken.

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