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Infrastruktur

Norm für das Energiemanagement

22. März 2013, 11:11 Uhr | Dipl. Ing. Armin Haug, Application Engineer, Eaton Electric, Bereich Power Quality

Richtiges Energiemanagement hilft Energie und Kosten zu sparen. Neben dem produzierenden Gewerbe wird sich künftig auch ein Großteil der Rechenzentren mit den Anforderungen des neuen Rahmenwerks für mehr Energieeffizienz im Unternehmen konfrontiert sehen. Haben viele RZ-Leiter erst unlängst alle notwendigen Prozesse eingeführt, die etwa der „EU Code of Conduct for Data Centres“ empfiehlt, ist nun seit Ende April 2012 ein weiteres Regelwerk in Kraft getreten: die neue Energiemanagement-Norm DIN ISO EN 50001. Sie ersetzt die europäische Norm DIN EN 16001 von 2009 durch die international anerkannte ISO 50001.

Experten sind überzeugt, dass sich ein Energiemanagementsystem (EnMS) fürUnternehmen auszahlt, weil sie ihre Ressourcen auf mehr Energieeffizienz konzentrieren können. Die neue Richtlinie bietet einen systematischen Ansatz, um Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen nachhaltig zu minimieren. Die ISO 50001 konzentriert sich gegenüber der „alten“ europäischen Norm EN 16001 jedoch stärker auf die Aspekte der Beschaffung und Planung. Die aus der Norm abgeleiteten Optimierungsprozesse können dabei sämtliche Energieverbraucher im gesamten Unternehmen einbeziehen, von der Produktion über die Logistik bis hin zum Rechenzentrum und der kompletten IT-Infrastruktur. Dabei werden im Rahmen des bereits aus anderen Normenwerken vertrauten PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) kontinuierlich Verbesserungsmaßnahmen geplant und durchgeführt. Ob diese wirksam sind, das wird - anders als bei den bisherigen Normen - direkt auf der Geschäftsleitungsebene überprüft. Dies ist auch für Rechenzentren verbindlich, denn sie gelten aufgrund ihres Strombedarfs meist als Bereiche mit erheblichem Energieverbrauch und müssen deshalb entsprechend in ein unternehmensweites EnMS eingebunden werden. Die Verantwortung ist damit in der Chefetage angekommen: Die oberste Leitung eines Unternehmens muss die energetische Leistung im gesamten Unternehmen fördern.