Interview

"Nur wer den Strom misst, kann sparen"

10. März 2015, 16:22 Uhr | Ralf Ladner, Chefredakteur funkschau
Socomec "DIRIS Digiware"
© Socomec

Energieeffizienz steht bei fast allen Rechenzentrumsverantwortlichen ganz oben auf der Agenda. Kein Wunder, denn die Energiekosten explodieren förmlich. Wer die Kosten reduzieren beziehungsweise im Griff behalten will, muss wissen, wo sich die Stromfresser im Datacenter befinden. funkschau sprach mit Steffen Breiter, Regional Marketing Manager von Socomec aus Mannheim, der die These vertritt: "Nur wer den Strom misst, kann sparen".

Steffen Breiter,  Regional Marketing Manager von Socomec
Steffen Breiter, Regional Marketing Manager von Socomec
© Socomec

funkschau: Socomec will 20 Jahre nach Markteinführung des Multifunktionsmessgerätes „DIRIS“ mit dem System „DIRIS Digiware“ einen neuen Meilenstein setzen. Worin besteht die Innovation?

Steffen Breiter: Die Innovation des Energie-Managementmesssystems Diris-Digiware besteht darin, dass sich das System Dank seiner Architektur im Neubau- oder Bestandsrechenzentrum leicht einbinden lässt und eine große Anzahl von elektrotechnischen Parametern eines Niederspannungsnetzes nach IEC 61557-12 überwacht werden können.

funkschau: Wie lassen sich Einsparpotenziale im Datacenter erkennen?

Breiter: Das Messen, Erfassen, Analysieren und Kontrollieren der elektrischen Parameter wie Spannung, Strom, Leistung, Energie und Qualität ist auch im Rechenzentrum eine Basisanforderung, um Beurteilungen, Reaktionen und unter anderem auch Abrechnungen durchführen zu können. Nur durch die Auswertung von detaillierten und genauen Messungen lassen sich mitunter überhaupt erst Einsparpotenziale erkennen, um in der Folge Produkte, Lösungen und Prozesse anzupassen und optimieren zu können. Genau hierfür ist Diris-Digiware konzipiert.

funkschau: Was ist im Datacenter beim Messen wichtig und wo wird gemessen?

Breiter: Im Rechenzentrum kommt es beim Messen auf die richtige Auswahl der Messpunkte an. Ein Thema, das normalerweise die Investitionskosten in die Höhe treibt. Nicht so beim Energie-Managementmesssystem Diris-Digiware. Es beinhaltet ein modulares, flexibles und abgestimmtes Gesamtdesign für den Investor oder späteren Betreiber. Bei Neuinvestitionen können diese Messsysteme in der Planung bereits berücksichtigt werden und beispielsweise beim Bau von NSHV, PDU oder Unterverteilern von Anfang an assimiliert werden. Auch auf diesem Weg ist die Integration des Messsystems an der Verwendungsstelle der Baustelle möglich und lässt sich so in ein bestehendes Rechenzentrum integrieren. Bei Änderungen oder Erweiterungen passt sich Diris-Digiware an die neuen Anforderungen automatisiert und sofort an.

funkschau: Wie tief und nachhaltig müssen diese Messergebnisse sein, um Rückschlüsse auf das energieeffiziente Ökosystem Datacenter zu ziehen?

Breiter: Im Management von Datacentern ist die Überwachung der Stromversorgung und Netzwerkverwaltung der Niederspannung ein wichtiger Parameter der Planung und des Betriebs. So können die verantwortlichen IT- oder Facility-Manager die Ressourcen des Datencenter besser verwalten, die Infrastruktur optimal ausnutzen und mit den Ergebnissen auch die Betriebskosten senken. Die Nachfrage nach modularen und flexiblen Energie-Messsystemen, die im Rechenzentrum das Erfassen und Überwachen des Energieverbrauchs bedarfsgerecht bis auf Schalter und Abgangsebene erlauben, erfreut sich aktuell einer hohen Marktnachfrage. Die Genauigkeit und der Verlass auf die durchgeführte Messung ist dabei ein entscheidender Faktor.

Das Messsystem Diris-Digiware erreicht marktführend die Genauigkeitsklasse 0,5 für Teillastbereiche der Messkette zwischen 2 bis 120 Prozent Nennstrom. Fundament dieser marktführenden Aussage ist die Messung nach der IEC 61557-12 und die Anwendung von Stromwandlern vom Typ TE. Analysen und Reaktionen lassen sich effektiv überhaupt erst mit Messung dieser Genauigkeit durchführen.

funkschau: Socomec ist bekannt als Spezialist für USV-Systeme. Ist Diris-Digiware mit den eigenen USV-Systemen verknüpft?

Breiter: Ja, die Integration von USV-Systemen in das Messsystem ist bereits heute möglich, da das System sich in der Regel auch ohne Probleme in eine bestehende oder auch autarke Infrastruktur einbinden lässt. Man benötigt hierzu lediglich den Platz für die Messpunkte und Wandler an den definierten Messstellen und die entsprechenden Kabelwege zu den Erfassungspunkten. Im nächsten Entwicklungsschritt im Hause Socomec wird es optional USV-Schnittstellen nach einem Modulbaukastensystem für Diris-Digiware geben.

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