Sicherheit

Ohne doppelten Boden

10. September 2013, 13:39 Uhr | Roger Bellof Vertriebsleiter, Stulz Klimatechnik

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Split-Klimageräte bei zunehmender Leistungsdichte überfordert

Angesichts zunehmender Leistungsdichten eignen sich Split-Klimageräte jedoch immer weniger zur effektiven Kühlung von Serverräumen und Firmenrechenzentren. Denn bei diesen Geräten handelt es sich um Komfortklimageräte: Sie sind in erster Linie darauf ausgelegt, ein für den Menschen komfortables Raumklima zu erzeugen, das heißt ein Klima ohne Zugluft und hohe Luftfeuchtigkeit. Schon die Luftmenge, die Split-Klimageräte bewegen können, reicht daher nicht aus, um die von IT-Anlagen erzeugten Wärmemengen rasch abzutransportieren und so Wärmenester, so genannte Hot-Spots, zu vermeiden. Wälzen Präzisionsklimageräte bei einer Ausblasgeschwindigkeit von bis zu drei Metern pro Sekunde eine Luftmenge von bis zu 30.000 Kubikmetern je Stunde um, so kommen Split-Klimaanlagen im selben Zeitraum auf eine Luftmenge von höchstens 3.000 Kubikmetern, bei einer niedrigen Ausblasgeschwindigkeit von nur 0,2 bis 0,5 Metern pro Sekunde.

Auch die Tatsache, dass Split-Klimageräte technisch bedingt die Luftfeuchtigkeit reduzieren, erweist sich beim Einsatz in Rechenzentren als massiver Nachteil. Denn innerhalb von Datacentern ist die Raumluft ohnehin trocken, so dass eine Entfeuchtung nicht erwünscht ist. Im Gegenteil: Es sind sogar Befeuchtungsmaßnahmen notwendig, um elektrostatische Aufladungen zu vermeiden. Doch während bei Präzisionsklimasystemen 95 bis 100 Prozent der Kühlleistung auf die so genannte sensible Kühlung entfallen, das heißt zur direkten Temperaturabsenkung genutzt werden, liegt der Anteil der sensiblen Kühlung bei Split-Klimageräten gerade mal bei 50 bis 70 Prozent. 30 bis 50 Prozent der Kühlleistung solcher Geräte entfallen dagegen auf die so genannte latente Kühlung durch Entfeuchtung. Die latente Kühlung wird jedoch nur vom Menschen wahrgenommen, da dieser ein und dieselbe Temperatur bei geringerer Luftfeuchtigkeit als niedriger empfindet. Faktisch hingegen wird die Luft nicht kühler, sondern lediglich trockener. Beim Einsatz in Rechenzentren wird deshalb ein großer Teil der Klimatisierungsenergie in ein Verfahren investiert, das de facto überhaupt keine Kühlung bewirkt. Und nicht nur das: Durch die konsequente Verringerung der Luftfeuchtigkeit drohen elektrostatische Entladungen mit weitreichenden Folgeschäden wie Datenverlust und Zerstörung der Hardware. Für Betreiber von Rechenzentren mit Split-Klimatisierung führt deshalb kein Weg daran vorbei, sich nach neuen Lösungen umzusehen.

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