Sicherheit

Ohne doppelten Boden

10. September 2013, 13:39 Uhr | Roger Bellof Vertriebsleiter, Stulz Klimatechnik

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Alternative zur Umluftklimatisierung

Als leistungsstarke Alternative bieten sich neben der klassischen Umluftklimatisierung mit Doppelboden mittlerweile auch Präzisionsklimasysteme mit In-Row-Technologie an. Bei dieser Klimatisierungslösung nach dem Kaltgang-Warmgang-Prinzip sind zwischen den Racks einer Schaltschrank-Reihe mehrere Stand-alone-Präzisionsklimageräte platziert. Ein Doppelboden ist nicht erforderlich, vielmehr führen die Reihenkühler die Kaltluft via Luftleitblech horizontal vor die Racks. Dort wird sie durch perforierte Fronttüren angesaugt und durch die Serverhardware geführt, die erwärmte Abluft durch perforierte Rücktüren in den Warmgang abgegeben und dort wieder direkt von den Klimageräten angesaugt und heruntergekühlt. Reihenkühler arbeiten letztlich genauso präzise wie Umluftklimasysteme, die Technologie ist insoweit ein vollwertiger Ersatz für eine Klimatisierung mit Doppelboden.

Reihenkühler erbringen übrigens nicht nur dieselbe Leistung wie klassische Umluftklimasysteme – sie sparen auch Energie: Da die Kaltluft auf kürzestem Weg zum Rack gelangt, geht so gut wie keine Kühlleistung verloren. Zudem arbeiten Reihenkühler mit hohen Kältemittelverdampfungstemperaturen. Dadurch steigt die Effizienz der Kälteerzeugung und der Luft wird kaum Feuchtigkeit entzogen, so dass der Aufwand für ergänzende Befeuchtungsmaßnahmen deutlich sinkt. Nicht zuletzt bieten In-Row-Systeme eine hohe Skalierbarkeit und ermöglichen eine flexible Anpassung der Kühlleistung an die Leistungsdichte der jeweiligen Racks.

Reihenkühler sind grundsätzlich in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich. In der Anschaffung am günstigsten sind Direktexpansions-Systeme (DX-Systeme). Hier wird die Kälte über einen geschlossenen Kältemittelkreislauf mit ganzjährig laufender Kompressorkühlung erzeugt. Eine weitere Option sind die in der Anschaffung etwas teureren Kaltwassersatz-Systeme (CW-Systeme), bei denen die Kälteerzeugung über einen zentralen Flüssigkeitskühler erfolgt. Kaltwassersätze lassen sich mit einem zusätzlichen Freikühlregister ausstatten, wodurch die Kompressorlaufzeiten reduziert und somit Einsparpotenziale erschlossen werden. Aufgrund der technisch bedingt konstanten Rücklauf-Temperatur des Kaltwassersatzes von gewöhnlich 18°C, maximal aber 22°C  ist der Einspareffekt jedoch letztlich begrenzt. Denn diese Einschränkung hat zur Folge, dass oberhalb einer Außentemperatur von 2°C keine ausreichende Freikühlung mehr erzielt wird, so dass die Kompressoren stufenweise zugeschaltet werden müssen. Eine signifikante Betriebskostenreduktion ermöglichen gut ausgelegte CW-Systeme deshalb nur in der kühlen Jahreszeit bis zu einer Außentemperatur von etwa 16°C.

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